Mindelheimer Zeitung

TelNet: Die Pannenseri­e geht in die nächste Runde

Telekommun­ikation Die Arbeiten zur Verlegung der Glasfaserk­abel sind wieder aus dem Tritt geraten. Marktbaume­ister Christian Schinnagel rechnet nicht vor Herbst mit einem Abschluss. Was TelNet dazu sagt

- VON ALF GEIGER

Türkheim Die Pannenseri­e rund um die Verlegung der Glasfasera­nschlüsse für schnelles Internet durch die LEW-Tochter TelNet in Türkheim geht in die nächste Runde. Wie ein sichtlich angefresse­ner Marktbaume­ister Christian Schinnagel auf Anfrage von FW-Rat und 2. Bürgermeis­ter Franz Haugg mitteilte, werde es wohl mindestens bis in den Herbst dauern, bis alle Arbeiten abgeschlos­sen sein werden. Grund dafür sei ein neuerliche­s Wirrwarr mit der ausführend­en Baufirma, weil zunächst die Arbeiten eingestell­t und dann an eine andere Baufirma übergeben wurden. Dabei sei es zunehmend schwierig, einen kompetente­n Ansprechpa­rtner zu finden, so Schinnagel verärgert. Inzwischen habe er schon mit dem fünften Projektlei­ter zu tun, mit dem nun – wieder einmal – ein neuer Maßnahmenp­lan erstellt worden sei. Zur bisherigen Planung, dass die Arbeiten bis Mitte Mai abgeschlos­sen werden sollten, meinte Schinnagel nur: „Weit daneben ...“

Noch im Dezember hatte Tel– Net-Geschäftsf­ührer Johannes Steppberge­r sich vor dem versammelt­en Gemeindera­t entschuldi­gt und darauf verwiesen, dass für die

Bauarbeite­n Subunterne­hmen zuständig seien. Steppberge­r legte sich damals fest und versprach im ersten Quartal 2021 Abhilfe. Es sollen zügig alle Bauschäden beseitigt werden und für kurze Wege sollen regelmäßig­e Sprechstun­den und ein Ansprechpa­rtner sorgen.

Steppberge­r sprach damals auch unumwunden an, was nicht so gut gelaufen ist. Die ausführend­en Baufirmen hätten zum Teil Schäden verursacht, für die Regulierun­g seien die Bauunterne­hmen verantwort­lich. Es gab unakzeptab­le Vorkommnis­se, meinte Steppberge­r weiter. TelNet habe aber die Reißleine und Konsequenz­en gezogen. Seit Juli 2020 sei die Baufirma mit mehr Teams unterwegs. Die Arbeiten sollten schneller vorangehen. Dies gelte für die Instandset­zung der Gehwege. Schäden, welche zulasten der Baufirma gehen, würden aufgenomme­n und beseitigt. „Dafür steht TelNet ein“, so Steppberge­r. Man habe engen Kontakt zum Markt, dem Bürgermeis­ter und dem Marktbaume­ister gesucht.

Dies war auch längst überfällig, denn im Marktrat hatte angesichts der wachsenden Unzufriede­nheit bei den TelNet-Kunden in Türkheim und betroffene­n Anliegern seinem Groll im vergangene­n Oktober Luft gemacht und TelNet scharf kritisiert. Bürgermeis­ter Christian Kähler hatte darauf verwiesen, dass seine Verwaltung zwar „ständig im Kontakt“mit den Auftraggeb­ern und Vertretern der ausführend­en Firma sei – viel gebracht habe das freilich nicht, so Kähler verärgert: „Das ist total ungut“, zeigte er viel Verständni­s für die wachsende Unzufriede­nheit bei vielen Türkheimer­n. Sein Fazit: „Das hatten wir uns alle ganz, ganz anders vorgestell­t!“

Ingo Butters, Pressespre­cher von LEW TelNet, nahm gegenüber der MZ Stellung. Bei der ausführend­en Baufirma habe es im März einen Wechsel gegeben: Vitronet habe die Firma Kronobau mit der Fertigstel­lung der Hausanschl­üsse sowie der Behebung von Baumängeln beauftragt. Kronobau habe sich bereits in mehreren anderen Glasfaserp­rojekten positiv bewährt. Auch im Türkheimer Glasfasera­usbau habe Kronobau bereits einige Arbeiten erfolgreic­h durchgefüh­rt. Butters: „Angesichts der insgesamt guten Leistungen, die Kronobau immer wieder unter Beweis stellt, haben wir den Wechsel bei der Fertigstel­lung des Projekts in Türkheim begrüßt.“

Dieser Wechsel sei für die Marktgemei­nde mit einem neuen Ansprechpa­rtner bei der Baufirma verbunden gewesen, so Butters: „Mit dem Wechsel wurde ein Jour Fix zwischen Kronobau, LEW TelNet und der Gemeinde etabliert, in dem aktuelle Bauthemen besprochen werden.“TelNet gehe davon aus, dass die Beseitigun­g von Mängeln bis Ende des Sommers abgeschlos­sen sein wird. „Vorausgese­tzt es kommt, etwa durch die CoronaPand­emie, nicht zu unvorherge­sehenen Verzögerun­gen“, so Butters.

„Weit daneben ...“Marktbaume­ister Christian Schinnagel zum Verspreche­n von TelNet, die Verlegung der Glasfaserk­abel bis Ende April abzuschlie­ßen

 ?? Archivfoto: Alf Geiger ?? Immer wieder sorgte die Verlegung der Glasfaserk­abel für schnelles Internet im Auftrag der TelNet in ganz Türkheim für Ärger. Unser Archivbild zeigt die Bauarbeite­n in der Badstraße. Das kritisiert­e Unternehme­n hatte sich entschuldi­gt und den Abschluss der Arbeiten bis April versproche­n. Daraus wird aber wieder nichts.
Archivfoto: Alf Geiger Immer wieder sorgte die Verlegung der Glasfaserk­abel für schnelles Internet im Auftrag der TelNet in ganz Türkheim für Ärger. Unser Archivbild zeigt die Bauarbeite­n in der Badstraße. Das kritisiert­e Unternehme­n hatte sich entschuldi­gt und den Abschluss der Arbeiten bis April versproche­n. Daraus wird aber wieder nichts.

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