Mindelheimer Zeitung

So geht es nach dem Abschied von Pfarrerin Ohr weiter

Kirche Bei einem Gottesdien­st unter freiem Himmel verabschie­den Bad Wörishofen­s Evangelisc­he ihre langjährig­e Pfarrerin

- VON FRANZ ISSING

Bad Wörishofen Wer Pfarrerin Susanne Ohr Lebewohl sagen wollte, musste sich warm anziehen. Rund 200 feierten mit Ohr bei Kälte einen Gottesdien­st unter freiem Himmel auf dem neu gestaltete­n Platz vor der Erlöserkir­che. Ohr verlässt Bad Wörishofen nach 14 Jahren und fängt am 1. Mai in Fischen im Oberallgäu als Pfarrerin an. Nun ist auch klar, wie es in Bad Wörishofen nach Ohrs Weggang weitergeht.

Pfarrerin Susanne Ohr hatte sich einen fröhlichen Abschiedsg­ottesdiens­t gewünscht. Dafür sorgten nicht zuletzt ein Ensemble des Posaunench­ores.

In ihrer letzten Predigt ließ Pfarrerin Ohr sowohl schöne, wie auch leidvolle Ereignisse Revue passieren. Sie erinnerte unter anderem gerne an die evangelisc­he Landessyno­de in Wörishofen und die Gesundheit­stage. Schwierige Projekte anzugehen, sei dagegen nicht immer leicht gewesen, sagte sie und verschwieg auch nicht die Konflikte in ihrer Ägide, bei deren Lösung man auf das Gebet vertraut habe. Nicht nur ihr sondern auch der Kirchengem­einde stehe nun ein neuer Aufbruch bevor. Da lohne sich, so Ohr ein Blick auf das Kreuz Christi, dem Zeichen der Hoffnung auf Gottes neue Welt.

Am Ende des Gottesdien­stes entpflicht­ete Dekan Christoph Schieder Pfarrerin Susanne Ohr von ihren Aufgaben: „Sie haben auf vielfältig­e Weise Menschen zusammenge­führt, Brücken gebaut, Spaltungen überwunden und Gemeindear­beit profiliert und dabei der Gemeinde, aber auch jedem einzelnen Menschen gut getan“. Man lasse Ohr nur ungern ziehen. Ähnlich äußerte sich auch der Münchner Kirchenrat Thomas Rossmerkel, der ihr für ihre Mitarbeit im Arbeitskre­is „Kirche und Tourismus“der evangelisc­hen Landeskirc­he dankte.

Bad Wörishofen­s katholisch­er Pfarrer Andreas Hartmann sagte, Ohrs Abschied stimme ihn traurig:

„Gut und gerne hätte ich noch zehn Jahre auf ökumenisch­em Parkett mit ihr zusammenge­arbeitet.“

Bürgermeis­ter Stefan Welzel bescheinig­te der Pastorin, sie habe in 14 Jahren viele Spuren hinterlass­en und deutliche Akzente gesetzt. „Sie haben nicht nur ein Amt begleitet, sondern auch vielen Menschen Halt gegeben“, versichert­e er ihr. Prädikant Manfred Gittel geriet gar ins Schwärmen. „Für unsere Kirchengem­einde

war Susanne Ohr ein ausgesproc­hener Glücksfall“, resümierte der Vertrauens­mann für Kirchengem­einde und Vorstand und würdigte die Pfarrerin als zuverlässi­ge, kompetente, ideenreich­e, engagierte und motivieren­de Seelsorger­in. Gittel versprach mit einem Augenzwink­ern: „Wir werden dich in Fischen besuchen und genau hinschauen, wie sie dort mit dir umgehen“.

Mit herzlichen Worten des Dankes nahmen auch Seniora Simone Bach für die Pfarrerinn­en des Dekanats Memmingen, Elisabeth Heintel für den ökumenisch­en Arbeitskre­is und Gisela Möckel für die hauptamtli­chen Mitarbeite­r, Gruppen und Kreise der Erlösergem­einde Abschied. Mit viel Lob und allerhand nahrhaften Dingen reich beschenkt, scherzte Ohr. „Da werde ich wohl noch ein paar Umzugskart­ons packen müssen.“

Neben Ohr verlässt in Kürze auch die zweite Pfarrerin Andrea Diederich Bad Wörishofen.

Während der dann etwa sechs Monate dauernden Vakanz hilft der mit der Führung des Pfarramtes betraute Buchloer Seelsorger Christian Feit in der Erlösergem­einde von Bad Wörishofen aus.

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Foto: Franz Issing Dekan Christoph Schieder (links) würdigte den Einsatz von Pfarrerin Susanne Ohr in Bad Wörishofen.
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Foto: Issing Geschenke zum Abschied für Pfarrerin Susanne Ohr.

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