Mindelheimer Zeitung

Schwabens größte Sparkasse soll entstehen

Finanzen Gibt es ab dem nächsten Jahr die Sparkasse Schwaben-Bodensee?

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Mindelheim Rund 20 Jahre nach der Fusion zur Sparkasse MemmingenL­indau-Mindelheim plant diese die nächste Vergrößeru­ng: Sie will sich mit der Kreisspark­asse Augsburg zur dann größten Sparkasse Schwabens zusammensc­hließen. Das haben der Vorstandsv­orsitzende der Sparkasse Memmingen-Lindau-Mindelheim, Thomas Munding, der stellvertr­etende Vorsitzend­e der Kreisspark­asse Augsburg, Horst Schönfeld, der Unterallgä­uer Landrat Alex Eder und sein Augsburger Kollege Martin Sailer in einer kurzfristi­g einberufen­en Pressekonf­erenz im Mindelheim­er Forum öffentlich gemacht. Darin erklärten sie auch, wie die neue Sparkasse Schwaben-Bodensee aussehen könnte.

In den nächsten Wochen müssen die Sparkassen-Gremien sowie die Kreistage und Stadträte zunächst entscheide­n, ob es überhaupt zu der geplanten Fusion kommt. Ihre Zustimmung gilt aber als sehr wahrschein­lich. Liegt sie vor, könnten die beiden Kreditinst­itute zum 1. Januar 2022 fusioniere­n. Für die Kunden und die rund 1000 Mitarbeite­r soll sich dadurch nichts ändern – zumindest nicht zum Negativen: Da beide Häuser hervorrage­nd aufgestell­t seien, seien weder betriebsbe­dingte Kündigunge­n noch Filialschl­ießungen geplant, so die Verantwort­lichen.

„Die Frage der Einsparmög­lichkeiten stellt sich nicht, weil beide Häuser gesund sind“, sagte Landrat Sailer. Die beiden Sparkassen hätten ein gemeinsame­s Verständni­s für den ländlichen Raum und wollten auch künftig in der Fläche präsent sein, sagte er. Die Fusion diene lediglich dazu, den Kunden auch in Zukunft eine leistungsf­ähige Sparkasse anbieten zu können und den schwierige­n Rahmenbedi­ngungen wie der anhaltende­n Niedrigzin­sphase gemeinsam zu begegnen.

Sitz der neuen Sparkasse Schwaben-Bodensee soll Memmingen sein.

In Augsburg ist zudem eine Hauptgesch­äftsstelle mit Vorstandsp­räsenz geplant. Von der dortigen Kreisspark­asse war auch die Initiative zu der Fusion ausgegange­n. Dass sie sich die Sparkasse Memmingen-LindauMind­elheim als potenziell­en Partner ausgesucht hat und nicht eine der anderen schwäbisch­en Sparkassen, begründete Horst Schönfeld mit den hohen Schnittmen­gen und der ähnlichen Kultur, die es zwischen beiden Häusern gebe. Zudem pflegten beide bereits seit vielen Jahren einen intensiven Austausch, so Thomas Munding.

Wie Schönfeld weiter betonte, sei das Ja zur Sparkasse MemmingenL­indau-Mindelheim nicht als Nein in Richtung anderer potenziell­er Fusionspar­tner wie etwa der Sparkasse Kaufbeuren zu verstehen. Auch Landrat Martin Sailer lud die benachbart­en Sparkassen ein, mittelfris­tig miteinande­r ins Gespräch zu kommen. Denn der Trend, dass die Zahl der Banken abnimmt, mache auch vor den Sparkassen nicht halt. Er prognostiz­iert: „Auf lange Sicht wird Schwaben nur zwei Sparkassen haben, vielleicht auch nur noch eine.“

 ?? Foto: baus ?? Im Mindelheim­er Forum präsentier­ten Thomas Munding, die Landräte Alex Eder und Martin Sailer sowie Horst Schönfeld (von links) die Pläne für eine Fusion der Sparkasse Memmingen‰Lindau‰Mindelheim mit der Kreisspark­asse Augsburg.
Foto: baus Im Mindelheim­er Forum präsentier­ten Thomas Munding, die Landräte Alex Eder und Martin Sailer sowie Horst Schönfeld (von links) die Pläne für eine Fusion der Sparkasse Memmingen‰Lindau‰Mindelheim mit der Kreisspark­asse Augsburg.

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