Viel Lob für die Markt Walder „Popelstation“
Angebot Wie die „Teststation“im Markt Walder Rathaus genutzt wurde und was Landrat Alex Eder zu der Idee sagt
Markt Wald Seit Montag gibt es im Markt Walder Rathaus die „Popelstation“. Wie berichtet bietet Bürgermeister Peter Wachler dort höchstselbst Corona-Schnelltests für die Schüler der Gemeinde an, die den Test nicht selbst in der Schule machen wollen. Da stellt sich natürlich die Frage: Hatte der Bürgermeister in den vergangenen Tagen viel zu tun?
Die Antwort lautet: Generell ja, aber nicht in der „Popelstation“. Das Angebot hat bislang nämlich keines der Kinder in Anspruch genommen. Wachler, der sich dafür extra zum professionellen Schnelltester hatte ausbilden lassen, ist darüber jedoch keineswegs unglücklich. „Mir würde ja Himmelangst werden, wenn um 7.30 Uhr 25 Kinder vor der Tür stehen, die ich testen soll“, sagt er und lacht. Dass bislang keiner gekommen sei, zeigt für ihn außerdem, dass die Kinder mit den Tests in der Schule offenbar ganz gut zurechtkommen.
Für seine Idee hat Wachler viel Beifall bekommen. 75 Mal wurde sein entsprechender Facebook-Post kommentiert – und zwar ausschließlich wohlwollend: „Klasse wenn sich ein Bürgermeister um die Kinder seiner Gemeinde persönlich kümmert! Sehr vorbildlich!!“, lobt etwa Ulrike Höfer, Martina Gleich findet „Das ist einfach nur genial.“und Gerhard Koob lobt: „Vertrauen schaffen und unterstützen ... statt Angst und Panik schüren. Klasse Idee.“
Große Zustimmung gibt es auch von Lokalpolitikern: Sandra Neubauer, die Kreissprecherin der Grünen im Unterallgäu, schreibt: „Das finde ich einfach super! So sieht pragmatisch engagierter & solidarischer Umgang mit Corona aus! Respekt. Hoffentlich findet das Nachahmer“. Mike Hammermayer, der für die FDP im Kreistag sitzt, findet: „Genau so geht man an die Sache ran. Sehr cool!“Und SPDKreisrat Michael Helfert schreibt:
„Tolle Idee Peter, Du machst das völlig richtig. So geht das!!!“
Auf Instagram kommentiert auch Landrat Alex Eder die Aktion, die er in gewisser Weise mit angestoßen hat: Nachdem er auf Facebook die Testpflicht an Schulen kritisiert und auch viele Eltern Bedenken geäußert hatten, wollte Wachler ihnen und ihren Kindern mit seiner „Popelstation“eine Alternative bieten. „Sehr gut! Ein tolles Angebot. Und den Tritt hab’ ich wohl verdient“, schreibt Eder, den Wachler in der Ankündigung seiner „Popelstation“zwar nicht namentlich nennt, aber doch auf ihn anspielt, wenn er betont, dass Eltern „in dieser ohnehin schon schweren Zeit nicht zusätzlich verunsichert werden“sollten und er seine politische Aufgabe darin sehe, zusammenzuführen und nicht zu spalten.
Bürgermeister Wachler will die „Popelstation“weiter anbieten und glaubt, mit seiner Idee auch andere Gemeinden zum Nachdenken angeregt zu haben. Einige überlegten inzwischen, wie sie selbst Teststationen anbieten könnten, sagt er. Und zwar nicht nur für Kinder, sondern für alle Bürger. „Da muss Flexibilität her, damit man nicht erst lange in der Weltgeschichte rumfahren muss, wenn man einen Test braucht“, so Wachler.