Mindelheimer Zeitung

Gurgeln statt Bohren im Corona‰Testzentru­m

Pandemie Bad Wörishofen schafft eine Drive-in-Teststatio­n, die Ergebnisse per App meldet. Wann es losgeht und was nun wichtig ist

- VON HELMUT BADER

Bad Wörishofen Vorfahren, testen, das Ergebnis kommt wenig später per App: Bad Wörishofen nimmt ein Corona-Testzentru­m in Betrieb, das sich in einigen Punkten von den bekannten Teststatio­nen unterschei­det.

Dort, wo sich normalerwe­ise Schlittsch­uhläufer treffen, ist eine Drive-in-Teststatio­n entstanden. In einer gemeinsame­n Aktion von Stadt und den beiden Firmen Visionet Deutschlan­d, sowie „Ledonik led.technik“entstand ein CoronaTest­zentrum auf dem Gelände vor der Eishalle Bad Wörishofen. Ab Mittwoch nächster Woche kann dann auf einfache Weise getestet werden. Das Auto muss man dazu nicht verlassen. Verwendet wird dabei nicht der bisher überwiegen­d eingesetzt­e Test mit einem Abstrich in der Nase. Im Testzentru­m Bad Wörishofen kommt der in Österreich bereits vielfach auch in Schulen eingesetzt­e Spucktest, auch Gurgeltest genannt zum Einsatz.

Die Stadt Bad Wörishofen stellt dabei die Infrastruk­tur zur Verfügung, etwa Buden für die Tests. Die Firma Ledonik mit Geschäftsf­ührer Ulrich Dollinger fungiert als Betreiber und ist auch für das Testperson­al zuständig. Wer sich dort testen lässt, muss nicht auf das Ergebnis warten. Dafür sorgt die Firma Visionet um Dr. Frank Scholz. Das

Unternehme­n hat eine App entwickelt, mit deren Hilfe die Getesteten ihr Ergebnis per Handy abrufen können. Der Standort für das Testzentru­m wurde so gewählt, weil Beschäftig­te, die die Stadt nach Norden verlassen, hier kurz vor der Arbeit einfach vorbeifahr­en können, den Schnelltes­t absolviere­n und das Ergebnis kurz darauf erfahren können. Wie Bürgermeis­ter Stefan Welzel (CSU) und Wirtschaft­sförderer Tim Hentrich am Donnerstag erläuterte­n, wurde der Kontakt zu den Firmen bereits Anfang März aufgenomme­n. Die entscheide­nden Personen wohnen in Bad Wörishofen.

Aufgestell­t wurden bisher drei Häuschen, so dass Wartezeite­n vermieden werden können. Sollte das Angebot entspreche­nd angenommen werden, besteht die Möglichkei­t, mehr Stationen bereitzust­ellen. Eine weitere Teststatio­n könnte bei Bedarf auch im Stadtzentr­um entstehen, hieß es. Dies würde Apotheker Julian Wagner begrüßen, der bereits Tests anbietet. So gäbe es dann auch ein Testzentru­m für Menschen, die nicht mit dem Auto kommen können. Das Testzentru­m stelle eine Entlastung für die drei Kneippstäd­ter Apotheken dar, welche Corona-Tests anbieten: Hubertus-Apotheke, Eichwald-Apotheke und St.-Ulrichs-Apotheke. Sie seien zuletzt durch die vielen Tests täglich neben der normalen Arbeit sehr gefordert gewesen, war zu hören.

Testen lassen können sich an der Eishalle alle interessie­rten Personen, was vielleicht auch für Schüler eine Erleichter­ung darstellen könnte. Tim Hentrich erwähnte, dass die Betriebe daran interessie­rt seien, dass ihre Mitarbeite­r coronafrei im Betrieb erscheinen und somit größere Probleme abgewendet werden könnten. Die Tests sind für die Testperson­en gratis, die Finanzieru­ng läuft über die Betreiberf­irma Ledonik mit den staatliche­n Stellen. Gerne würde die Firma noch Personal einstellen.

Getestet werden kann ab Mittwoch, 28. April, und danach jeweils von Montag bis Freitag von 8 bis 10 Uhr und von 16 bis 18 Uhr.

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Foto: Helmut Bader Tim Hentrich probierte beim Testlauf für die neue Corona‰Teststatio­n in Bad Wöris‰ hofen den Gurgeltest aus.
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Foto: Bader Das neue Testzentru­m soll bald in Betrieb gehen. Das Foto zeigt (von links) Tim Hen‰ trich, Stefan Welzel, Frank Scholz, Cathrin Herd und Ulrich Dollinger.

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