„Schluss mit dem Outsourcing“
Kliniken Warum die SPD/FDP-Kreistagsfraktion die Geschäftsführung der Allgäuer Kliniken scharf kritisiert
Mindelheim Die SPD/FDP-Kreistagsfraktion ärgert sich über die Geschäftsführung des Klinkverbundes Allgäu, die die Bereiche Zentrale Reinigung, Bettenzentrale, Hauswirtschaft und Küche an den Kliniken Mindelheim und Ottobeuren auslagern will. Ihre Forderung: „Jeder, der im Krankenhaus oder zu 100 Prozent für das Krankenhaus arbeitet, soll nach dem Tarif des Öffentlichen Dienstes bezahlt werden.“Die Fraktion der SPD/FDP hat sich schon in der Kreisausschusssitzung vom 1. Februar 2021 sehr kritisch mit den Geschäftsführern der Allgäu Kliniken auseinandergesetzt. „Schon damals war unsere Forderung: Schluss mit Outsourcing an unseren Kliniken, das betrifft nicht nur das Labor sondern auch die Küche, Physiotherapie und auch das Reinigungspersonal.“Der
Neubau des Ärztehauses mit hohem finanziellen Aufwand scheint problemlos finanzierbar, schreibt Roland Ahne für die Fraktion. „Umgekehrt soll nun wieder bei den niedrigsten Einkommensstufen eingespart werden.“Ein Geschäftsführer würde sich mit Gehaltseinfrierung beziehungsweise -kürzung sicher nicht einverstanden erklären. Die im Niedriglohnbereich Beschäftigten seien auf ihre Jobs angewiesen und „werden sich nicht offen zur Wehr setzen“. Das wüssten auch Geschäftsführer. „Dies auszunutzen finden wir nicht sozial.“
Dem Gesundheitssektor wurde während der Coronapandemie von allen Seiten kräftig applaudiert. Für die SPD/FDP gehörten auch jene dazu, „die den Dreck wegräumen dürfen“.
Künftige Bewerber müssen sich mit deutlich schlechteren Bedingungen zufrieden geben. Es werde zwar behauptet, dass die bestehenden Arbeitsverhältnisse auf gleichem Niveau weitergeführt werden. „Leider sollen sie aber von künftigen Tarifanpassungen ausgenommen werden.“Das sei eine Verschlechterung. Dieses Vorgehen sei „zutiefst unsozial“.
Die Kreistagsfraktion erwart, dass die Tariftreue für alle Beschäftigten gelte. „Die öffentliche Hand soll und muss mit gutem Beispiel vorangehen. Deshalb fordern wir: Verabschieden Sie sich von Outsourcing und Tarifflucht in unseren Kliniken.“Die „gnädige“Ankündigung, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Tochtergesellschaften dürften an Feiern teilnehmen, „empfinden wir als Schlag ins Gesicht“.