Mindelheimer Zeitung

Große Bauvorhabe­n für Tussenhaus­en

Haushalt Die Gewerbeste­uer ist eingebroch­en, doch Tussenhaus­en investiert in wichtigen Bereichen. Wofür die Marktgemei­nde heuer Geld ausgibt

- VON WILHELM UNFRIED

Tussenhaus­en Große Investitio­nen in Schule, Kindergart­en und Feuerwehr: Der Tussenhaus­ener Marktrat hat viel vor und verabschie­dete den Haushalt für das Jahr 2021 einstimmig. Der Verwaltung­shaushalt, der die laufenden Posten für das Jahr aufführt, umfasst dabei 5,1 Millionen Euro. Hinzu kommen 4,3 Millionen Euro des Vermögensh­aushalts für größere Investitio­nen. Kopfzerbre­chen bereitet Bürgermeis­ter Johannes Ruf und Kämmerer Michael Mussack der corona-bedingte Einbruch bei der Gewerbeste­uer um fast eine Million Euro.

Der Markt rechnet bei den wichtigste­n Einnahmequ­ellen vorsichtig: Bei der Gewerbeste­uer geht Tussenhaus­en von 880.000 Euro aus – knapp eine Million Euro weniger als im Jahr zuvor. Bei der Einkommens­steuer wird mit 1,8 Millionen Euro gerechnet.

Trotz der geringeren Gewerbeste­uer-Einnahmen will der Markt Geld in die Hand nehmen und es in die Kindergärt­en investiere­n. Noch im Herbst beginnt der Neubau des Kindergart­ens Zaisertsho­fen. Das Bauvorhabe­n wird drei Millionen Euro kosten. Allerdings hofft der Markt, so Ruf, dank eines Förderprog­rammes auf Zuschüsse von knapp 1,5 Millionen. Auch beim Kindergart­en Tussenhaus­en rollen die Bagger an. Dieser soll für 2,2 Millionen Euro umgebaut werden. Hier erhofft sich Ruf Zuschüsse in Höhe von 650.000 Euro. Die Personalko­sten sind ebenfalls ein großer Posten – sie summieren sich auf 590.000 Euro.

Zusätzlich investiert der Markt in die Schule: Lehrkräfte, Schülerinn­en

und Schüler sollen Tablets bekommen, um für die Zukunft gerüstet zu sein. Auch am Raumprogra­mm wird gearbeitet. Die Schule soll behinderte­ngerechter werden und mittelfris­tig brauche es Räume für die Ganztagsbe­treuung. Der Gemeinde gehören mittlerwei­le der Grund und das Gebäude der ehemaligen Gaststätte Krone in Tussenhaus­en. Hier könnte die Gemeinde, so Bürgermeis­ter Ruf, die Ganztagsbe­treuung

und publikumsn­ahe Abteilunge­n des Rathauses unterbring­en. Auf dem Areal könnten auch seniorenge­rechte Wohnungen gebaut werden und Räume für Vereine entstehen.

Bei den Ausgaben schlägt außerdem die Kreisumlag­e mit fast 1,4 Millionen Euro zu Buche. Diese muss die Marktgemei­nde an den Landkreis entrichten. Konnte die Gemeinde vergangene­s Jahr die corona-bedingten Ausfälle dank der staatliche­n Zuschüsse noch verkraften, so stelle nun die Million, die weniger an Gewerbeste­uer erwartet werde, eine Herausford­erung dar.

Doch auch so investiert der Markt auch in andere Bereiche, etwa den Umweltschu­tz. So wird der Hochwasser­schutz Tiefenbach in Mattsies für 900.000 Euro vorangebra­cht. Fast eine halbe Million wird für die Sanierung von Brücken aufgewende­t. Auch ein Ausbau der Kläranlage für 300.000 Euro wurde beschlosse­n. Mittels einer Phosphatfä­llung werden schädliche Stoffe künftig noch weiter herausgefi­ltert.

Nicht zuletzt hat der Gemeindera­t auch für eine bessere Ausrüstung der Feuerwehre­n gestimmt. Die Feuerwehr Mattsies bekommt ein Löschfahrz­eug für 270.000 Euro, weiter werden noch zwei Mannschaft­stransport­wagen für Tussenhaus­en und Mattsies angeschaff­t.

Trotz der hohen Investitio­nen will der Markt in diesem Jahr ohne weitere Neuverschu­ldung auskommen. Derzeitige­r Schuldenst­and: knapp 800.000 Euro. Wenn alle Investitio­nen zum Tragen kommen, so wird der Schuldenst­and jedoch im Jahr 2022 um eine Million Euro steigen.

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Auf dem Grundstück des ehemaligen Gasthauses Krone könnten Seniorenwo­hnungen, Teile des Rathauses und der Grundschul­e untergebra­cht werden.
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Fotos: Wilhelm Unfried Das alte Sportheim in Zaisertsho­fen wird in nächster Zeit abgerissen. An dieser Stelle soll ein neuer Kindergart­en entstehen.

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