Große Bauvorhaben für Tussenhausen
Haushalt Die Gewerbesteuer ist eingebrochen, doch Tussenhausen investiert in wichtigen Bereichen. Wofür die Marktgemeinde heuer Geld ausgibt
Tussenhausen Große Investitionen in Schule, Kindergarten und Feuerwehr: Der Tussenhausener Marktrat hat viel vor und verabschiedete den Haushalt für das Jahr 2021 einstimmig. Der Verwaltungshaushalt, der die laufenden Posten für das Jahr aufführt, umfasst dabei 5,1 Millionen Euro. Hinzu kommen 4,3 Millionen Euro des Vermögenshaushalts für größere Investitionen. Kopfzerbrechen bereitet Bürgermeister Johannes Ruf und Kämmerer Michael Mussack der corona-bedingte Einbruch bei der Gewerbesteuer um fast eine Million Euro.
Der Markt rechnet bei den wichtigsten Einnahmequellen vorsichtig: Bei der Gewerbesteuer geht Tussenhausen von 880.000 Euro aus – knapp eine Million Euro weniger als im Jahr zuvor. Bei der Einkommenssteuer wird mit 1,8 Millionen Euro gerechnet.
Trotz der geringeren Gewerbesteuer-Einnahmen will der Markt Geld in die Hand nehmen und es in die Kindergärten investieren. Noch im Herbst beginnt der Neubau des Kindergartens Zaisertshofen. Das Bauvorhaben wird drei Millionen Euro kosten. Allerdings hofft der Markt, so Ruf, dank eines Förderprogrammes auf Zuschüsse von knapp 1,5 Millionen. Auch beim Kindergarten Tussenhausen rollen die Bagger an. Dieser soll für 2,2 Millionen Euro umgebaut werden. Hier erhofft sich Ruf Zuschüsse in Höhe von 650.000 Euro. Die Personalkosten sind ebenfalls ein großer Posten – sie summieren sich auf 590.000 Euro.
Zusätzlich investiert der Markt in die Schule: Lehrkräfte, Schülerinnen
und Schüler sollen Tablets bekommen, um für die Zukunft gerüstet zu sein. Auch am Raumprogramm wird gearbeitet. Die Schule soll behindertengerechter werden und mittelfristig brauche es Räume für die Ganztagsbetreuung. Der Gemeinde gehören mittlerweile der Grund und das Gebäude der ehemaligen Gaststätte Krone in Tussenhausen. Hier könnte die Gemeinde, so Bürgermeister Ruf, die Ganztagsbetreuung
und publikumsnahe Abteilungen des Rathauses unterbringen. Auf dem Areal könnten auch seniorengerechte Wohnungen gebaut werden und Räume für Vereine entstehen.
Bei den Ausgaben schlägt außerdem die Kreisumlage mit fast 1,4 Millionen Euro zu Buche. Diese muss die Marktgemeinde an den Landkreis entrichten. Konnte die Gemeinde vergangenes Jahr die corona-bedingten Ausfälle dank der staatlichen Zuschüsse noch verkraften, so stelle nun die Million, die weniger an Gewerbesteuer erwartet werde, eine Herausforderung dar.
Doch auch so investiert der Markt auch in andere Bereiche, etwa den Umweltschutz. So wird der Hochwasserschutz Tiefenbach in Mattsies für 900.000 Euro vorangebracht. Fast eine halbe Million wird für die Sanierung von Brücken aufgewendet. Auch ein Ausbau der Kläranlage für 300.000 Euro wurde beschlossen. Mittels einer Phosphatfällung werden schädliche Stoffe künftig noch weiter herausgefiltert.
Nicht zuletzt hat der Gemeinderat auch für eine bessere Ausrüstung der Feuerwehren gestimmt. Die Feuerwehr Mattsies bekommt ein Löschfahrzeug für 270.000 Euro, weiter werden noch zwei Mannschaftstransportwagen für Tussenhausen und Mattsies angeschafft.
Trotz der hohen Investitionen will der Markt in diesem Jahr ohne weitere Neuverschuldung auskommen. Derzeitiger Schuldenstand: knapp 800.000 Euro. Wenn alle Investitionen zum Tragen kommen, so wird der Schuldenstand jedoch im Jahr 2022 um eine Million Euro steigen.