Mindelheimer Zeitung

Die Blutsauger sind unterwegs

Wie nervig! Mücken stören mit ihrem Gesurre und verpassen uns juckende Stiche. Aber nicht jede Mücke sticht und außerdem sind die Insekten nützlich

- VON PHILIPP BRANDSTÄDT­ER

Mücken können eine echte Plage sein. Tagsüber ärgern uns ihre juckenden Stiche. Besonders draußen im Grünen und an Seen schwirren sie herum. Nachts rauben sie uns den Schlaf mit ihrem Surren. Doch dieses unangenehm­e Geräusch hat seinen Sinn. „Stechmücke­n surren wegen der Schwingung­en ihrer Flügel“, erklärt der Experte Julian Heiermann. „Forschende haben herausgefu­nden, dass Mücken die Tonlage des Surrens verändern können. So verständig­en sie sich mit Artgenosse­n und anderen Mückenarte­n.“

Weibchen brauchen Eiweiß für ihre Eier

Dieses Geräusch nervt uns so, weil uns manche Mücken ständig umfliegen. Sie haben es auf unser Blut abgesehen. Eigentlich ernähren sich Mücken von Pflanzen. Sie saugen vorwiegend Nektar aus Blüten. Doch die Weibchen von Stechmücke­n brauchen zusätzlich Eiweiß für ihre Eier. Das Eiweiß gewinnen sie aus dem Blut von Menschen und Tieren. Dazu bohren Stechmücke­n-Weibchen ihre Mundwerkze­uge

in unsere Haut. Während sie dort Blut saugen, geben sie Speichel ab. Darin stecken Stoffe, die verhindern, dass das Blut gerinnt, also fest wird. So kann die Mücke in Ruhe Blut tanken. Außerdem betäubt der Speichel den Stich. Darum merken wir meist erst später, wenn wir gestochen wurden.

„Nach der Mückenmahl­zeit bekämpft unser Körper die fremden Stoffe in unserem Körper“, erklärt Julian Heiermann. Das juckt dann. Doch Mücken nerven nicht nur. Sie können auch nützlich sein. Auf der Suche nach Nahrung bestäuben sie einige Blüten. Die Mückenlarv­en, die sich im Wasser entwickeln, reinigen die Gewässer. Außerdem sind die Insekten ein wichtiger Teil der Nahrungske­tte. Die Larven werden von Fischen, Molchen und Kröten gefressen. Von den erwachsene­n Mücken ernähren sich andere Insekten und auch Spinnen, Vögel, Eidechsen und Fledermäus­e.

Insektenki­ller‰Lampen helfen nicht gegen Mücken

Doch auch, wenn viele Tiere sich Mücken schmecken lassen:

Wer sich sehr an Mückenstic­hen stört und sich davor schützen möchte, sollte eher lange und dichte Kleidung tragen. AntiMücken-Mittel und Mückennetz­e helfen ebenfalls. Außerdem kann man im Garten etwa Regentonne­n abdecken und Untersetze­r von Blumentöpf­en abtrocknen. Denn dort schlüpfen Mücken häufig.

„Insektenki­ller-Lampen hingegen helfen kaum“, stellt der Experte klar und ergänzt: „Stechmücke­n fallen darauf nicht herein. Stattdesse­n können seltene und geschützte Insektenar­ten angelockt und getötet werden.“(dpa)

Geld geben hilft mehr als Gegenständ­e

Auch an anderen Orten mussten Menschen schon abgewiesen werden, weil es keinen Platz für noch mehr Dinge gibt. Deshalb sagen viele: Wer helfen will, sollte besser Geld spenden, etwa an die Hilfsorgan­isationen. Das haben auch schon viele Leute gemacht. So können die Organisati­onen gezielter das anschaffen, was sie für ihren Einsatz und für die betroffene­n Menschen brauchen. Das können zum Beispiel Pumpen sein, um das Wasser abzupumpen, aber auch Essen für die Helfer vor Ort. (dpa)

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Fotos: dpa Diese Mücke hat schon Blut getrunken. Das erkennst du am roten Hinterleib.
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Foto: dpa Hier stapeln sich in einer Sporthalle in Düsseldorf die Spenden für die Flutop‰ fer.
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Fotos: dpa Oh je, das wird jucken, wenn die Mü‰ cken in den Arm stechen.

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