Vorsicht, Sprosse!
Leitern sind leider lebensgefährlich. Selbst einfachste Tätigkeiten in luftiger Höhe riskant. Für einen Versicherer kann das schnell teuer werden. Und deshalb will die Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau nicht länger untätig zusehen. „Weg von der Leiter“nennt sie ihr Pilotprojekt, das Alternativen zum oft allzu wackeligen Sprossenkonstrukt aufzeigen will.
Ebenso wichtig wäre es, den bei der Arbeit mit den Händen deutlich unbegabteren Schreibtischmenschen vor einem Balanceakt zu bewahren. Doch leider: Fürs Einfamilienhaus oder die Wohnung mit mehr als zwei Metern Deckenhöhe ist das Präventionsprojekt ungeeignet – außer man parkt in der Garage einen Arbeitskorb mit dazugehörigem Gabelstapler. Dass eine Hebebühne im Waschkeller den Platz der aussortierten Staffelei einnimmt? Auch das schwer vorstellbar – selbst ohne ausgefahrenen Hubarm.
Wer weg von der Leiter will, muss andere Alternativen suchen. Und wird fündig im Baumarkt. In der Staffeleiabteilung zeigt ein Warnhinweis, dass außerhalb der deutschen Landesgrenzen die Benutzung der obersten Sprosse verboten ist. Konkret: Wo die Bayerin fünf Stufen hinaufsteigt, darf der Holländer nur vier.
Was da nicht steht: Wie die höhere Sicherheitsstufe – oder die niedrigere, je nachdem – in den Niederlanden begründet wird. Je platter das Land, desto gefährlicher ein Aufstieg? Eher schon gerät man nach dem Genuss pflanzlicher Rauschmittel leicht mal aus dem Tritt. Dann aber, so viel ist sicher, wird auch die Bedienung eines Gabelstaplers nicht empfohlen.