Nutzen überwiegt Risiko
Zum Kommentar von Rudi Wais „Die Sti ko weiß, was sie tut“(Seite 1) vom 3. August:
Kritik an der Stiko muss schon erlaubt sein, auch wenn sie ein Experten-Gremium ist, in welchem mehrere Professoren tätig sind. Auch auf hohem wissenschaftlichen Niveau, welches ich gar nicht abstreiten will, sind Fehleinschätzungen möglich. Die Stiko beruft sich bei ihrer Nichtempfehlung der Impfung von Jugendlichen auf fehlende Daten. Doch es gibt schon jetzt ernst zu nehmende Hinweise, dass mit weit überwiegender Wahrscheinlichkeit der individuelle Nutzen einer Impfung auch bei Jugendlichen das individuelle Risiko von Nebenwirkungen deutlich überwiegt. Die indirekten Folgen der Erkrankung bei Jugendlichen wie Quarantäne, Distanzunterricht und die Auswirkungen auf den Pandemieverlauf sind zwar in der zweiten Priorität angesiedelt, aber dennoch nicht zu vernachlässigen. Kritisch zu hinterfragen ist bei der Stiko also nicht, ob bei ihr wissenschaftliche Expertise vorliegt, sondern ob sie Nutzen und Risiken mit der gleichen Elle misst. Die Sächsische Impfkommission kam im Übrigen kürzlich zu einer anderen Bewertung als die Stiko auf Bundesebene und empfiehlt grundsätzlich die Impfung für 12- bis 17-Jährige, wenn der Impfling, dessen Sorgeberechtigte und auch der Impfarzt der Impfung zustimmen. Dr. Michael Hähndel, Neusäß die Menschen dort leben können und nicht flüchten müssen. Klaus Stampfer, Bonstetten