Wieder Schüsse in Schweden
Jugendliche unter Tatverdacht
Stockholm Schon wieder eine Schießerei in Schweden – und diesmal stehen drei Minderjährige unter Tatverdacht. Bei der Auseinandersetzung in Südschweden wurden drei Menschen schwer verletzt. Die potenziellen Täter seien unter 18 Jahre alt, aber älter als 15 und somit strafmündig, so die zuständige Polizei am Mittwoch auf einer Pressekonferenz in der Kleinstadt Kristianstad. Dort waren die Schüsse tags zuvor abgegeben worden. Man prüfe, ob man Untersuchungshaft beantrage – bis Freitagmittag habe man dazu Zeit. Weitere neue Details wollten die Ermittler zunächst nicht bekannt geben.
Schweden ringt seit längerem mit Gewalttaten zwischen rivalisierenden Gangs, vor allem in den Großstädten, aber auch an vielen kleineren Orten. „Kristianstad hat seit langem Probleme mit Bandenkriminalität. Das ist kein neues Phänomen“, stellte der schwedische Innenminister Mikael Damberg am Mittwoch nach Angaben des Senders SVT fest. Kristianstad liegt in der südschwedischen Region Skåne und knapp hundert Kilometer nordöstlich von Malmö.
Häufig werden Drogengeschäfte als Grund für die Kriminalität zwischen rivalisierenden Gangs vermutet. Schon mehrfach trafen die Schüsse Unbeteiligte. Vor rund einem Jahr war eine Zwölfjährige in Botkyrka nahe Stockholm aus einem fahrenden Auto heraus erschossen worden.
Die jüngste Tat ereignete sich in der Nähe eines Einkaufszentrums in einem Problemviertel von Kristianstad. Eine ältere Frau und zwei jüngere Männer wurden von Schüssen getroffen und mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus gebracht. Die drei männlichen Minderjährigen waren noch am Abend festgenommen worden.