Es geht um Menschenleben
Es ist eine Lehre, die man im Freistaat eigentlich schon 2016 nach der großen Flut in Simbach am Inn hätte ziehen müssen. Spätestens aber seit der bundesweiten Hochwasserkatastrophe Ende Juli steht fest: Bayern muss noch besser auf Starkregen und Sturzfluten vorbereitet sein, die als Folge des Klimawandels in Zukunft immer häufiger auftreten werden.
Ein Hochwasser-TÜV, wie ihn die Bayerische Staatsregierung nun auf den Weg bringen will, ist deshalb eine gute Idee. Zumindest prinzipiell. Es darf allerdings nicht passieren, dass sie sich mit einem solchen Label schmückt, die Verantwortung für die Umsetzung dann aber gänzlich an die Kommunen abschiebt. Gemeinden und Städte in Bayern dürfen damit nicht allein gelassen werden, sondern brauchen finanziell, fachlich und personell Unterstützung.
Besonders die Wasserwirtschaftsämter im Freistaat müssen deshalb gestärkt werden. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dort haben das Know-how, um die Kommunen in Sachen Hochwasserschutz zu beraten. Sie können analysieren, wie es zu Flutereignissen kommt, und sie wissen, was vorbeugend getan werden kann, damit schwere Schäden verhindert werden.
Hochwasserschutz ist – besonders in diesen Zeiten, in denen wir die Auswirkungen des Klimawandels immer mehr zu spüren bekommen – eine verantwortungsvolle Aufgabe. Sie darf nicht halbherzig angegangen werden. Schließlich können im Zweifelsfall Menschenleben auf dem Spiel stehen. Das hat die Flut in Simbach gezeigt. Damals starben sieben Personen.