Schräger RoadTrip
Drei Jungs suchen einen Vater
Wie man in einem verrückten und fröhlichen Kinderbuch auch ernste Themen auf den Tisch bringt, macht die englische Autorin Jenny Pearson in ihrem Debüt „Die unglaubliche Wunderreise des Freddy Yates“vor. Verlust und Trauer verbindet sie mit einem abenteuerlichen Roadtrip, der auch Jungs gefallen wird, denn mit Freddy hat sie einen sympathischen Erzähler gefunden, der witzig-lakonisch und treffend zu formulieren weiß.
Ausgerechnet an dem Tag, an dem die Ferien beginnen, erfährt der Elfjährige, dass seine Großmutter „Grams“gestorben ist. Mit ihr und seinem Stiefvater führte er nach dem frühen Tod der Mutter ein glückliches Familienleben. Doch nun hat ihm die Großmutter in einem Brief hinterlassen, wer sein richtiger Vater ist: Alan Froggely, ein Finanzanalyst, wie sich dank Google herausfinden lässt. Klar, dass es den Jungen nun nach Wales zieht, um seinen Vater kennenzulernen. Auf der Reise von seiner Heimatstadt in England aus sollen ihn seine beiden Kumpel Ben und Charlie begleiten. Mit wenig Geld und Gepäck, aber viel Vertrauen in ihre eigenen Kräfte macht sich das Trio auf den Weg, gerät in ein Zwiebel-Wettessen, übernachtet in einer Kirche und deckt einen Juwelenraub auf. Und am Ende erlebt Freddy, der nüchterne Faktenfreak, sogar ein wenig Magie, die ihn sein Misstrauen gegenüber Wundern überdenken lässt.
Rundum gelungen, diese „unglaubliche Wunderreise“, weil sie in Sprache, Handlung und vor allem den drei liebenswürdigen Jungenfiguren nah bei ihren Leserinnen und Lesern ist.