An Weihnachten jetzt denken!
Die Nachbarn haben sich angeblich gar nicht beschwert. Vielleicht fand es der eine oder andere sogar recht nett. Ist dieser Sommer ja wahrlich ein eher kühler, nasser, an dem sich so mancher am Abend ganz gerne einen schönen heißen Glühwein, einen leckeren Punsch schmecken lässt, passend dazu ein feines Zimtgebäck ... Jedenfalls fand es vor allem die Polizei seltsam, dass mitten im August nachts aus einem Wohnhaus im oberbayerischen Pöcking lautstark Weihnachtslieder erklangen. „Driving Home for Christmas“, „Rudolph, the Red-Nosed Reindeer“, „White Christmas“– in Dauerschleife.
So ungewöhnlich ist dies nun aber auch wieder nicht. Immerhin wird Skifahren auch im Sommer angeboten, gegrillt wird gerne im Winter, Weihnachten verbringen viele am warmen Strand und Weihnachtsgeschenke kaufen etliche übers Jahr verteilt. Letztere sind im Übrigen die Schlauen, die Sparfüchse, es seien vor allem Frauen. Sie hören eben auf den Rat einer Spar-Expertin, die erklärt, man solle spätestens jetzt an den Gabentisch denken. Könne man doch durch antizyklisches Einkaufen bis zu 70 Prozent sparen. Und schon ab September erhöhen ihrer Beobachtung nach viele Händler ihre Preise.
Jetzt hätte es also natürlich sein können, dass der 27-Jährige, der sich da in Pöcking so lautstark mit Weihnachtsliedern beschallen ließ, schon die ersten Geschenke liebevoll verpackte. Oder zumindest einen Ideenzettel anlegte. Oder einfach diesen zweiten Corona-Sommer so satthatte, dass er sich seiner Zeit voraus in den Advent wünschte. Die Begründung indes, die der Mann angab, ist eine ganz andere. Angeblich habe er gerade keinen Internetempfang und nur diese eine (Weihnachts-)CD. Die Begründung ist jedenfalls merkwürdiger als die Tatsache, dass einer mitten im Sommer Weihnachtslieder hört. Falls ein paar Nachbarn im Stillen doch genervt waren: Ein paar CDs zu Weihnachten für den Mann, wäre für den nächsten Internetausfall sicher eine gute Investition.