Kurmusik: So soll die Suche laufen
Musik Bad Wörishofen startet europaweite Ausschreibung und benennt eine Jury
Bad Wörishofen Die Stadt Bad Wörishofen muss eine europaweite Bewerbungsrunde für Kurorchester einläuten. Grund dafür ist die Kündigung des bestehenden Vertrags durch das Kurorchester „Musica Hungarica“. Nun ist klar, wie der Zeitplan dafür aussehen soll.
Die formalen Voraussetzungen für eine Ausschreibung dieser Größenordnung mussten erst einmal geschaffen werden. Der grobe Zeitplan für die europaweite Ausschreibung geht aus Unterlagen der Stadt hervor. Geplant ist demnach, im Oktober die Bewerbungen zu sichten und Orchester auszuwählen. Im November sollen dann die Vertragsverhandlungen stattfinden. Auch der notwendige Beschluss im Stadtrat soll im November erfolgen. Im Dezember will die Stadt das neue Kurorchester dann vorstellen – das auch das alte sein könnte. Denn „Musica Hungarica“wird sich erneut bewerben. Konkurrenz ist aber bereits in Sicht, sogar aus dem eigenen Haus, wenn man so will. Ein ehemaliger Musiker des Kurorchesters hat in einem Brief an unsere Redaktion eine Bewerbung um den Auftrag angekündigt. Die Auswahl nimmt zunächst eine Jury vor, deren Besetzung zwischenzeitlich ebenfalls feststeht. Bürgermeister Stefan Welzel (CSU) gehört dieser Jury ebenso an wie Stadtwerke-Chef Peter Humboldt, Peter Seitz als Leiter der Musikschule Krumbach, Markus Peter als Leiter der Stadtkapelle Memmingen, sowie Dirigent Andreas Henser.
Bad Wörishofen ist eine der wenigen Kurstädte, die sich noch ein großes Kurorchester leistet und dafür gemäß Haushaltsplan jährlich rund 250.000 Euro ausgibt. „Musica Hungarica“hat hier viele treue Fans und steht kurz vor dem 30-jährigen Bestehen. In der Altersgruppe der über 60-Jährigen sind die Kurkonzerte fester Bestandteil und stehen auf Platz zwei der Aktivitäten in Bad Wörishofen. Das hat eine Erhebung des Kur- und Tourismusbetriebes ergeben.
Eingeschränkte Auftrittsmöglichkeiten in der Corona-Zwangspause hatten dem Orchester zugesetzt. Normalerweise spielt das Orchester rund 600 Konzerte pro Jahr.
Orchesterchef Zsolt Gazsarovszky hatte aber bereits signalisiert, dass das Orchester wieder auf guten Beinen stehe und gerne weitermachen würde.