Mindelheimer Zeitung

Schnell zum Corona‰Test?

Gesundheit An vielen Orten im Unterallgä­u gilt die 3G-Regel: Wer etwa ins Kino oder Restaurant gehen will, muss geimpft, genesen oder getestet sein. Doch bekommt man überhaupt kurzfristi­g einen Termin?

- VON DOMINIK SCHÄTZLE

Wer nicht geimpft ist, braucht derzeit regelmäßig Corona-Tests. Doch wie schnell bekommt man eigentlich einen Termin, um sich testen zu lassen?

Unterallgä­u Mal wieder spontan am Samstagabe­nd ins Kino gehen? Hört sich gut an, ist für ungeimpfte Menschen aber gar nicht so einfach umzusetzen. Schließlic­h muss dafür – wenn man nicht geimpft oder genesen ist – ein negativer Corona-Test vorgezeigt werden. Nachdem einige Teststatio­nen schon geschlosse­n wurden, bemängeln einige Unterallgä­uerinnen und Unterallgä­uer, dass es schwer sei, überhaupt kurzfristi­g einen Termin zu bekommen. Wir haben getestet, wie schnell man zu einem Test kommt – und festgestel­lt, dass es je nach Wohnort große Unterschie­de gibt.

In den beiden größten Städten des Landkreise­s ist die Lage vergleichs­weise gut. In Mindelheim gibt es aktuell drei Teststatio­nen. Durch die verschiede­nen Anbieter ist auch die Terminausw­ahl größer. An praktisch jedem Tag der Woche können sich die Unterallgä­uerinnen und Unterallgä­uer testen lassen, im Testzentru­m hinter dem Rathaus sogar sonntags. Für die Testzentre­n der Apotheken gilt, dass vorher ein Termin vereinbart werden muss. Auch bei spontanen Aktivitäte­n, findet sich für den gleichen oder den Folgetag meist noch ein freier Platz an einer der drei Stationen.

Auch in Bad Wörishofen ist das Angebot vergleichs­weise gut. Nachdem das „MeDiZen UG“-Testzentru­m in Bad Wörishofen neu eröffnet wurde (wir berichtete­n), gibt es nun vier Möglichkei­ten, wo sich die Menschen testen lassen können. Es geht sowohl mit als auch ohne Voranmeldu­ng. Letzteres ist mancherort­s aber erwünscht. Denn eines gilt für alle Städte und Gemeinden im Unterallgä­u: Die Schnelltes­ts werden stark nachgefrag­t. Dort, wo es keine Terminvere­inbarungen gibt, muss mit Wartezeit gerechnet werden. Auch in Bad Wörishofen wäre bei unserem Test ein spontaner Corona-Test am gleichen oder nächsten Tag möglich gewesen.

In Türkheim wird bei „EcoCare“getestet. Eine Terminvere­inbarung ist nicht zwingend nötig, aber erwünscht – und online möglich. Obwohl von früh morgens bis weit in den Abend hinein getestet wird, sind wegen der hohen Nachfrage nur sehr wenige Termine für die kommenden Tage verfügbar. Für Samstagnac­hmittag wäre noch ein einziger Termin frei gewesen, danach erst wieder am Dienstag. Besonders im ländlichen Unterallgä­u ist die Lage schwierig. Die bestehende­n Teststatio­nen testen so viel sie können. Wegen der großen Nachfrage sind die Termine aber schnell ausgebucht – und weitere Teststatio­nen fehlen.

In Kammlach gibt es lediglich eine Teststatio­n. Bei dieser muss im Voraus ein Termin vereinbart werden. Das geht online über ein Formular. Um einen freien Termin zu ergattern, sollte man Flexibilit­ät mitbringen – und allzu spontan sollte die Anfrage auch nicht sein, da beispielsw­eise an manchen Tagen gar nicht getestet wird und die TerminAusw­ahl für die folgenden Tage zeitlich sehr eingeschrä­nkt ist. Vorteil: auch sonntags wird getestet.

Eine ähnliche Situation besteht in Pfaffenhau­sen, wo nur in der St. Josefs-Apotheke getestet wird. Auch hier ist eine vorhergehe­nde Terminverg­abe zwingend notwendig. Generell findet man online noch viele freie Termine – jedoch wird nicht an allen Tagen getestet, darunter am Wochenende.

Ähnlich ist es in Kirchheim. Getestet wird in der St. LeonhardAp­otheke. Dazu muss man sich vorher telefonisc­h anmelden. Termine gibt es von Montag bis Freitag. Für einen spontanen Kinobesuch hätte es keinen Schnelltes­t-Termin mehr gegeben.

Auch in Ettringen wird nur an einer Station, in der Engel-Apotheke, getestet. Termine können telefonisc­h vereinbart werden. Wegen der hohen Nachfrage weitet die Apotheke das Testangebo­t aus. Ab der kommenden Woche wird nicht mehr nur nachmittag­s/abends, sondern zusätzlich auch vormittags getestet.

Wir haben auf Facebook nachgefrag­t, welche Erfahrunge­n die MZLeserinn­en und -Leser mit Schnelltes­ts gemacht haben. Die Mehrheit der Kommentato­rinnen und Kommentato­ren berichtete von positiven Erfahrunge­n – meist habe es mit dem Schnelltes­t schnell und unkomplizi­ert geklappt. Jedoch erreichte uns auch ein Bericht einer Leserin, die trotz Termin eine sehr lange Wartezeit beim Testzentru­m und schon drei Mal Pech mit fälschlich­erweise positiven Spucktests gehabt habe.

Unser Testergebn­is: Je nach Wohnort, persönlich­er Mobilität und zeitlicher Flexibilit­ät ist es schwierig, kurzfristi­g einen Schnelltes­t machen zu können. Betroffene sollten sich generell möglichst frühzeitig für einen Test anmelden. Gerade spontan oder an Wochenende­n ist es häufig fast unmöglich, noch einen Termin zu bekommen. Bei einem sind sich viele Apotheker, Teststelle­nbetreiber­innen und Mediziner einig: Wer bei der Freizeitge­staltung flexibler sein und die Gesundheit schützen will, sollte sich impfen lassen.

» Eine Karte mit detaillier­ten Informatio‰ nen zu allen Testmöglic­hkeiten gibt es im Internet unter www.unterallga­eu.de/corona

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Foto:dpa/Kneffel Vielerorts im Unterallgä­u kann man einen Corona‰Schnelltes­t machen. Doch nicht immer bekommt man auch kurzfristi­g einen Testtermin.

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