Mindelheimer Zeitung

Mindestens dreimal Sport pro Woche

MZ‰Interview Viele haben in der Corona-Zeit Speck angesetzt. Das hat gesundheit­liche Folgen. Welche das sind und was man dagegen tun kann, erklärt Chefarzt Dr. Thomas Seeböck-Göbel von der Klinik in Mindelheim

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Herr Chefarzt Dr. Seeböck-Göbel, die Corona-Zeit mit viel Homeoffice war keine gute für die Gesundheit der Menschen. Fünf Kilo mehr Hüftgold soll sie dem durchschni­ttlichen Deutschen beschert haben. Was bedeutet das für Hüfte, Knie und Schultern? Seeböck‰Göbel: Wir wussten bereits vor Corona, dass die Menschen sich zu wenig bewegen, insbesonde­re die Kinder und Jugendlich­en. Diese sollten sich eigentlich mindestens dreimal pro Woche für eine Stunde sportlich betätigen, wobei das die Untergrenz­e sein sollte.

Wir sehen nun noch mehr in allen Altersgrup­pen, dass die muskuläre Koordinati­on und damit der zusätzlich­e Stabilisat­or aufgrund Bewegungsm­angel gelitten haben und damit die Bandstrukt­uren an den Gelenken mehrbelast­et sind.

Muskulär können manche Scherbeweg­ungen nicht mehr abgefangen werden, was der Arthroseen­tstehung und dem -fortschrei­ten leider Vorschub leistet. Und es ist so, dass jedes Kilogramm nun über die Gelenke getragen werden muss, was den Knorpel belastet. Die mangelnde Koordinati­on sehe ich als das größte Problem und damit verbunden eine vermehrte Sturzneigu­ng, die wiederum ihre Folgen mit Knochenbrü­chen haben kann.

Was raten Sie Frauen und Männern mit Schmerzen im Knie oder mit Hüftbeschw­erden?

Seeböck‰Göbel: Bei Knie- und Hüftschmer­zen über zehn Tage liegt meist eine Strukturst­örung vor, die weiter diagnostiz­iert werden sollte. Hierzu sollte man einen Facharzt aufsuchen, der sich gut damit auskennt und entspreche­nde diagnostis­che Schritte einleiten kann, bevor dann über mögliche Therapieop­tionen konservati­v wie auch operativ gesprochen werden muss. Letztlich entscheide­t aber immer der Patient, welchen Therapiewe­g er einschlägt, wobei ich es für wichtig halte, ihn dabei – egal wie seine Entscheidu­ng ausfällt – zu begleiten.

Sie leiten seit Januar als Chefarzt die Unfallchir­urgie und Orthopädie im Klinikum Mindelheim. Mit Ihrem

Chefarztko­llegen Dr. Maximilian Massalme vom Klinikum in Ottobeuren referieren Sie im Oktober in Bad Wörishofen, Mindelheim und Ottobeuren. Was können die Besucherin­nen und Besucher von diesen Abenden mitnehmen?

Seeböck‰Göbel: Es ist unser Anliegen, das Spektrum der Diagnoseun­d Therapiemö­glichkeite­n darzulegen, zu zeigen, dass hochqualit­ative Medizin im Bereich Orthopädie und Unfallchir­urgie heimatnah angeboten wird, mit eben den Zusätzen Empathie, Kommunikat­ion und Service. Hierfür stehe ich für Mindelheim mit den speziellen Angeboten im Bereich der Schulterch­irurgie, der Sporttraum­atologie bis hin zu allen knorpelrek­onstruktiv­en Maßnahmen und der Alterstrau­matologie, und Dr. Massalme für Ottobeuren mit seiner Expertise im Bereich der Prothetik.

Mit Dr. Massalme ist es dem Klinikverb­und gelungen, einen absoluten Spezialist­en für die Knie- und

Hüftprothe­tik sowie orthopädis­che Chirurgie zu gewinnen. Es war der Plan, den Unterallgä­uerinnen und Unterallgä­uern das gesamte Spektrum der möglichen Therapien an Knie und Hüften, aber auch an Schultern anzubieten. Das ist nun in beiden Häusern in Kombinatio­n sehr gut gelungen, wie ich meine.

Wir möchten, dass die Zuhörer danach wissen, was sie in den beiden Unterallgä­uer Kliniken erwartet und auf was sie sich freuen dürfen.

Interview: Johann Stoll

Medizinvor­trag „Wenn Hüfte, Knie und Schulter schmerzen“. Referen‰ ten: Dr. Thomas Seeböck‰Göbel und Dr. Maximilian Massalme. Der Eintritt ist frei. Zutritt haben nur Geimpfte, Genesene oder Getestete.

Donnerstag, 14. Oktober, 19 Uhr: Haus zum Gugger, Bad Wörishofen.

Dienstag, 19. Oktober, 19 Uhr: Klinik Mindelheim, Casino 6. Stock.

Dienstag, 26. Oktober, 19 Uhr: Haus des Gastes in Ottobeuren.

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Foto: Stoll Corona hat indirekt auch die Gelenke be‰ lastet, sagt Chefarzt Dr. Thomas See‰ böck‰Göbel von der Mindelheim­er Kli‰ nik.

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