Mindelheimer Zeitung

Erster Sieg unter neuem Coach

Eishockey Dem ESV Kaufbeuren gelingt mit dem 4:3 über Heilbronn ein wichtiger Erfolg. Dabei machte das Team von Trainer Tray Tuomi das Spiel unnötig spannend

- VON STEPHAN SONNTAG

Heilbronn Die letzte Minute veranschau­lichte das Spiel treffend. Mit allem was sie hatten, stemmten sich die Kaufbeurer am Dienstagab­end in Heilbronn gegen den 4:4-Ausgleich. Allein Youngster Philipp Krauß blockte in der Schlusspha­se gefühlt fünf Schüsse. Was bis zum Tor durchkam, stoppte Goalie Stefan Vajs. „Die Mannschaft hat wahnsinnig­en Charakter gezeigt und sich endlich mit einem Sieg belohnt“, sagte Trainer Tray Tuomie. Nebenbei bescherte das Team dem 53-jährigen Deutsch-Amerikaner einen perfekten Einstand als Coach.

Es war ein hochverdie­nter erster Saisonsieg für die Joker. Von Beginn an waren die Gäste vor der Minuskulis­se von 863 Zuschauern in Heilbronn die bessere Mannschaft. „Wir haben viel zu sehr auf unser Talent vertraut, sind viel zu wenig Schlittsch­uh gelaufen, haben nicht zusammenge­spielt“, ärgerte sich FalkenCoac­h Jason Morgan und nahm besonders seine erfahrenen Führungssp­ieler in die Kritik: „Mit ein bisschen herumtänze­ln lassen sich keine Spiele gewinnen.“Sein Team habe wohl noch den lockeren 7:2-Erfolg im letzten Vorbereitu­ngsspiel gegen Kaufbeuren im Hinterkopf gehabt.

Bereits in der dritten Minute ging Kaufbeuren in Führung. Einen Schuss von John Lammers parierte Falken-Goalie Arno Tiefensee genau auf den Schläger von Markus Lillich. Der 22-Jährige ließ sich nicht bitten und erzielte sein viertes Saisontor im fünften Spiel zum 1:0.

Anschließe­nd waren es allerdings die Joker selbst, die Heilbronn in die Partie halfen. Innerhalb von 60 Sekunden wanderten Krauß und Max Oswald auf die Strafbank. In doppelter Überzahl erzielte die starke Powerplay-Formation der Falken schnell den Ausgleich. Topscorer Jeremy Williams ließ Vajs aus spitzem Winkel keine Chance (9.).

Mit dem 2:1 für die Gastgeber drei Minuten später war der Spielverla­uf auf den Kopf gestellt. Judd Blackwater fälschte einen Schuss von Philipp Preto unhaltbar zum 2:1 ab (12.). Mit diesem Spielstand ging es auch in die erste Pause. Ein bitterer Spielverla­uf für die Joker, die aber mit noch mehr Schwung aufs Eis zurückkehr­ten.

Aus einem guten Auftritt wurde jetzt ein sehr guter. „Wir haben uns im zweiten Drittel sehr gesteigert“, lobte Tuomie. Das spiegelte sich allein schon im Schussverh­ältnis von 14:3 wider. Zwar erzielte Fabian Koziol nach einem blitzsaube­r ausgespiel­ten Konter auf Pass von Lammers das überfällig­e 2:2 (24.) und Tyler Spurgeon mit einem gewieften Schlenzer durch Tiefensees Schoner das nicht weniger verdiente 3:2 (27.). Doch trotz bester Chancen verpasste der ESVK, das vierte und fünfte Tor nachzulege­n.

Koziol kassierte schließlic­h eine unnötige Strafe wegen Beinstelle­ns in der neutralen Zone. Dadurch kamen die Falken in Überzahl zum äußerst schmeichel­haften 3:3-Ausgleich. Julian Lautenschl­ager verlud Vajs und traf unter die Latte (31.). Genau auf das Gestänge zielte wenig später Markus Schweiger (34.). Mit dem 3:3 am Drittelend­e waren die Falken mehr als gut bedient.

Im letzten Abschnitt konzentrie­rten sich beide Teams darauf, keine entscheide­nden Fehler zu begehen. Die Joker blieben aber das gefälliger­e Team - und wurden belohnt. Ein Schuss von Krauß prallte von der Bande zurück, Florian Thomas reagierte am schnellste­n und schoss Tiefensee an. Vom Goalie der Falken prallte die Scheibe zum 4:3 ins Tor (54.). Der Rest war der unbedingte Siegeswill­e und der größere Einsatz.

 ?? Archivfoto: Mathias Wild ?? Knappes Spiel mit besserem Ausgang für den ESV Kaufbeuren: Die Joker konnten ihr Auswärtssp­iel in Heilbronn mit 4:3 gewinnen. Die beiden Teams waren bereits in der Sai‰ sonvorbere­itung aufeinande­rgetroffen (Bild). Damals hat der ESVK (rote Trikots) das Eis noch als Verlierer verlassen.
Archivfoto: Mathias Wild Knappes Spiel mit besserem Ausgang für den ESV Kaufbeuren: Die Joker konnten ihr Auswärtssp­iel in Heilbronn mit 4:3 gewinnen. Die beiden Teams waren bereits in der Sai‰ sonvorbere­itung aufeinande­rgetroffen (Bild). Damals hat der ESVK (rote Trikots) das Eis noch als Verlierer verlassen.
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Tray Tuomi

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