Mindelheimer Zeitung

Wieder kein echter Weihnachts­markt

Innenstadt Hauptsächl­ich wegen einer Baustelle am Kirchplatz wird die Adventszei­t in der Mindelheim­er Innenstadt wie im Vorjahr bescheiden ausfallen. Aber es gibt Verbesseru­ngen

- VON JOHANN STOLL

Mindelheim Die Staatsregi­erung hat den Weg für Weihnachts­märkte in Bayern generell frei gemacht, ohne dass dort die 3G-Regel kontrollie­rt wird und ohne dass es eine Umzäunung geben muss. Dennoch bleibt es in Mindelheim dabei: Es wird auch im zweiten Corona-Jahr keinen Weihnachts­markt mit Budenzaube­r geben – weder auf dem Kirchplatz noch auf dem Marienplat­z. Allerdings sollen ein paar Verzehrbud­en und wie im Vorjahr ein Märchenwal­d im Innenhof des Maria-WardKloste­rs für vorweihnac­htliche Stimmung in der Altstadt sorgen.

Bürgermeis­ter Stephan Winter sagt, „maßgeblich für die Entscheidu­ng, keinen Weihnachts­markt zu veranstalt­en, ist, weil am Kirchplatz nichts Vernünftig­es geht“. Die Gruftkapel­le Maria Schnee und St. Stephanus ist seit Monaten weiträumig mit Bauzaun abgesperrt. Der Turm des Gotteshaus­es muss saniert werden.

Dafür gibt es nun einen konkreten Zeitplan. Die Arbeiten sollen bis zum Frundsberg­fest im Sommer 2022 beendet sein. Das sagte die Kirche der Stadt zu, so Stephan Winter. Stadt und Landkreis werden die Sanierungs­arbeiten übrigens finanziell unterstütz­en.

Vor wenigen Tagen noch sagte Kulturamts­leiter Christian Schedler, der Weihnachts­markt am Kirchplatz müsse nicht nur wegen der Baustelle ausfallen. Er begründete die Absage auch mit nicht zu handhabend­em bürokratis­chem Aufwand. Die Stadt als Veranstalt­er hätte die Daten der Besucher erfassen müssen, sagte der Kulturamts­leiter, dessen Abteilung seit dem Ausstieg des MN Werbekreis­es vor fast 20 Jahren für die Organisati­on eines Weihnachts­marktes zuständig ist. Es wäre aus Sicht der Stadt nicht umsetzbar, die Besucher danach zu kontrollie­ren, ob sie geimpft, genesen oder getestet sind.

Ausweichmö­glichkeite­n in der Innenstadt gibt es nach Aussage von

Julia Beck vom Büro des Ersten Bürgermeis­ters nicht. „Der Marienplat­z steht durch den Wochenmark­t am Dienstag und Samstag nicht zur Verfügung. Der Wochenmark­t soll nicht auf den Forumspark­platz verlegt werden, da ansonsten zur Adventszei­t Parkplätze entfallen.“

Wie im vergangene­n Jahr werde es aber wieder einen Mindelheim­er Märchenwal­d im Innenhof des Maria-Ward-Instituts geben. Dieser öffnet seine Tore am Samstag, 27. November, und schließt am Sonntag, 19. Dezember, dem vierten Advent. Die Öffnungsze­iten sind täglich von 14 bis 18 Uhr.

Zudem wird weihnachtl­icher Duft über den Marienplat­z ziehen: Hans-Joachim Kurkowski steht in der Adventszei­t vom 27. November an wieder mit seinem Bonbonwage­n auf dem Marienplat­z und werde den Kindern, aber auch den Erwachsene­n, mit seinen Süßigkeite­n Freude bereiten, so Beck. Zudem gibt es auch wieder einen Wagen mit Schokofrüc­hten.

Diese Entscheidu­ng, auf einen richtigen Weihnachts­markt zu verzichten, sei bereits im September in enger Absprache mit Bürgermeis­ter Winter getroffen worden, sagte Schedler. Er verwies aber auf Verbesseru­ngen gegenüber der Adventszei­t vom Vorjahr. Es wird deutlich mehr Verzehrstä­nde geben. An drei Plätzen werden Buden aufgestell­t werden.

Das Café Sisters und das Café Dol(l)ce möchten je eine Bude vor ihren jeweiligen Cafés betreiben. Das Café Dol(l)ce will schwäbisch­e Speisen anbieten. Und auch am Oberen Tor in der Maximilian­straße werden die drei Wirte eine Essbude auf die Beine stellen. Bürgermeis­ter Winter sagt, diese Buden dürften auch mittags in der gesamten Adventszei­t offen haben. Zusätzlich will die Stadt fliegende Stände ermögliche­n. Wer hier Interesse hat, kann sich bei der Stadt melden, sagt der Bürgermeis­ter. Diese fahrenden Verkaufsst­ände könnten auch nur tageweise geöffnet sein, so Winter.

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Archivfoto: Zündt Einen Weihnachts­markt wie 2019 wird es auch in diesem Jahr in Mindelheim nicht geben.

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