Mindelheimer Zeitung

Trotz Corona: In Türkheim strahlt der Kämmerer

Finanzen Während andere Kommunen über sinkende Einnahmen klagen, sprudeln in Türkheim die Steuerquel­len stärker denn je. Woran das liegt, erklärt Gemeindekä­mmerer Claus-Dieter Hiemer

- VON WILHELM UNFRIED

Türkheim Während in vielen Gemeinden die Corona-Krise tiefe Löcher in den kommunalen Haushalten hinterließ, kam der Türkheimer Kämmerer Claus-Dieter Hiemer im Gegensatz bei der Vorlage der Jahresrech­nung 2021 zu seiner sonst ruhigen Art direkt ins Schwärmen. „Das war das beste Jahr, das wir je hatten“, lobte er mit Blick auf die vielen guten Zahlen.

Trotz der Pandemie sprudelten die Einnahmen und so kletterte der Verwaltung­shaushalt von den veranschla­gten 16,7 auf 18,2 Millionen Euro. Auf der anderen Seite wurde weniger als vorgesehen investiert und so sank das Volumen des Vermögensh­aushaltes von 12,7 auf 7,7 Millionen Euro. Der Gesamthaus­halt lag somit statt der berechnete­n 29,4 nur bei 26 Millionen Euro.

Diese unerwartet­e Wende sei, so Hiemer, den gestiegene­n Einnahmen aus der Gewerbeste­uer zu verdanken. Hier gab es ein Plus von 1,3 Millionen Euro.

Insgesamt lagen die Einnahmen im Verwaltung­shaushalt um 1,5 Millionen Euro über der Schätzung. So konnten vom Verwaltung­shaushalt statt 1,7 glatte 3,5 Millionen Euro an den Vermögensh­aushalt überwiesen werden.

Die Reduzierun­g bei den Ausgaben des Vermögensh­aushaltes sei zum größten Teil Minderausg­aben bei der Erschließu­ng von zwei großen Baugebiete­n zu verdanken. „Aber aufgeschob­en, ist nicht aufgehoben“, meinte Hiemer. Diese Investitio­nen würden nun in den kommenden Jahren nach geholt. Im

Vermögensh­aushalt waren Ausgaben in Höhe von 12,7 Millionen angesetzt, aus den genannten Gründen waren es aber nur runde acht Millionen.

Und auch den Rücklagen tat die finanziell­e Entwicklun­g gut: Vorgesehen

„Das war das beste Jahr, das wir je hatten.“

Kämmerer Claus‰Dieter Hiemer

war eine Entnahme aus den Rücklagen in Höhe von 1,5 Millionen Euro, gebraucht wurden aber nur 247.000 Euro. So erhöhte sich auch der Rücklagenb­estand zum 31. Dezember 2020 auf 2,435 Millionen Euro.

Die Räte nahmen diese Entwicklun­g mit Freude zur Kenntnis. Bürgermeis­ter Christian Kähler berichtete dann noch, dass der Pachtvertr­ag mit dem ESV Türkheim bis zum 31. Dezember 2051 verlängert wurde.

Diese Verlängeru­ng sei notwendig geworden, weil der Verein investiere­n wolle und sich um Darlehen und Zuschüsse vom Staat und den Sportverbä­nden bemühe. Und diese würden Geld nur dann geben, wenn der Verein längere Zeit Zugriff auf die Sportstätt­e habe.

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Foto: un/Archivfoto: lenu Der Eissportve­rein möchte kräftig investiere­n, um den Spielbetri­eb langfristi­g absichern zu können. Dazu braucht der ESV Türk‰ heim Zuschüsse von den Sportverbä­nden. Die geben aber nur Geld, wenn der Verein über eine bestimmte Zeit über die Sportstät‰ ten verfügt. Deshalb verlängert­e der Markt den Pachtvertr­ag mit dem Verein um weitere 30 Jahre.
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Claus‰Dieter Hiemer

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