Zusammen sind sie stark
Themen wie Armut, Rassismus oder Diversität auch für kleine Kinder verständlich machen? Das schafft Julia Bleskens Kinderroman-Debüt „Mission Kolomoro, oder: Opa in der Plastiktüte“mit Bravour und auf eine erstaunlich behutsame Weise. Garniert mit sensiblen und alltagsnahen Dialogen, gänzlich ohne erhobenen Zeigefinger.
Kolomoro ist ein Ort, der mit keinem Navi der Welt gefunden werden kann. Katja, Zeck, Fridi, Mustafa, Jennifer und Polina treffen sich zufällig in den Herbstferien und haben schnell ein gemeinsames Ziel: ein Versprechen einlösen, das Jennifer ihrem Opa vor dessen Tod gegeben hat. Seine Asche soll in seinem Schrebergarten verstreut werden. Aber wo liegt Kolomoro überhaupt?
Es beginnt eine abenteuerliche Reise durch den Großstadtdschungel, ganz ohne Handy und fast ohne Geld. Auf dem Weg muss die Kinderbande – angeführt von einem starken Mädchen – viele gefährliche Situationen meistern. Etwa, als Mustafa einen Rocker a austrickst und die Kinder schnell davonlaufen müssen. Glücklicherweise bringen die sechs Jungen und Mädchen ihre individuellen Fähigkeiten und Stärken ein. Zusammen sind sie stark. Meistens zumindest.
„Mission Kolomoro“ist ein gänzlich gelungenes Kinderabenteuer. Doch auch der erwachsene (Vor-)Leser kommt auf seine Kosten. Bildet das Buch doch die gesamte Bandbreite des Lebens ab – mit viel Humor und Herz.