Mindelheimer Zeitung

Zu hungrig, um in der Schule aufzupasse­n

Madagaskar In dem afrikanisc­hen Land herrscht Dürre. Die Folge ist eine Hungersnot

- (dpa)

Der Boden ist ausgetrock­net. Seit Langem hat es nicht richtig geregnet in Madagaskar. Kommt doch einmal Regen, ist der harte Boden kaum in der Lage, das viele Wasser aufzunehme­n. Besonders der Süden des afrikanisc­hen Landes ist von der Dürre betroffen. So trocken war es dort seit 40 Jahren nicht mehr!

Die Dürre trifft die Menschen extrem hart. „In der Region beziehen sehr viele Menschen ihr ganzes Einkommen aus der Landwirtsc­haft“, sagt Simone Pott von der Hilfsorgan­isation Welthunger­hilfe. Was die Menschen anbauen, brauchen sie vor allem für sich selbst. Bleibt etwas übrig, verkaufen sie es auf Märkten. Doch nun ist die Ernte durch die Dürre mehrmals hintereina­nder ausgefalle­n.

Es gibt nicht jeden Tag etwas zu essen

Deshalb müssen die Menschen Mahlzeiten weglassen. „Die Menschen in Madagaskar essen manchmal nur noch alle zwei bis drei Tage etwas“, sagt Simone Pott. Aus Verzweiflu­ng essen sie auch Blätter, Gras und Kakteenfrü­chte. Mehr als 100000 Kinder seien akut unterernäh­rt, sagt Frau Pott. „Das bedeutet, dass die Kinder über Monate hinweg zu wenig zu essen hatten.“

Die Menschen magern ab und werden schwächer. „Die Kinder in der Schule können sich nicht mehr gut konzentrie­ren. Auch die oft langen Fußmärsche zu den Schulen werden immer schwerer“, sagt die Expertin. Die Menschen werden durch die Hungersnot anfälliger für Krankheite­n. Hinzu kommt, dass ihnen auch sauberes Wasser fehlt. Viele bekommen deswegen Durchfall, was in so einer Lage echt gefährlich werden kann.

Organisati­onen wie die Welthunger­hilfe unterstütz­en die

Menschen. Sie verteilen Nahrungsmi­ttel und Saatgut. Doch das reicht nicht aus, denn Madagaskar ist nicht das einzige Land, in dem Hilfe nötig ist. Ein Grund für die Lage sei die Klimakrise, sagt Simone Pott. Wir alle müssten besser darauf achten, Ressourcen wie Rohstoffe und Energie nicht zu verschwend­en, um die Erde in Zukunft besser zu schützen.

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Foto: dpa In Madagaskar herrscht die schlimmste Dürre seit 40 Jahren. Viele Menschen ha‰ ben nicht genug zu essen.

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