Trauer um den Fürstenpfarrer
Nachruf Der beliebte Geistliche Georg Schuster ist gestorben
Mindelheim Für Georg Schuster schien sein Lebensweg klar vorgezeichnet: Aufgewachsen auf einem Bauernhof in Oberauerbach hätte er eigentlich den elterlichen Betrieb übernehmen sollen. Weil er sich aber mehr zur Liturgie, zur Kirche und zu Gottesdiensten hingezogen fühlte, schlug Georg Schuster den Weg eines Geistlichen ein. Am 14. Oktober ist der beliebte und hochgeschätzte Pfarrer – so Dekan Andreas Straub – an seinem 93. Geburtstag in Mussenhausen verstorben.
Weil Georg Schuster kein Abitur hatte, war es nur über Umwege möglich, Pfarrer zu werden. Viel hatte Schuster dem Kirchdorfer Pfarrer Zech zu verdanken, der Schuster Latein lehrte, als er bereits über 30 Jahre alt war. Schuster holte das Abitur nach und studierte anschließend Theologie.
Pfarrer Zech hatte ihm geraten, das in Chur in der Schweiz zu tun. Dort hat Schuster sich dann so wohlgefühlt, dass er in der Erzdiözese Chur zum Priester geweiht wurde. Von 1976 bis 1993 war Schuster Kaplan in Triesen im Fürstentum Liechtenstein. Als dann das Fürstentum zu einem eigenen Bistum erhoben wurde, war Schuster plötzlich nicht mehr Chur zugehörig.
Im Ruhestand wurde Schuster dann sogar Hausgeistlicher auf Schloss Vaduz. Mit der Fürstenfamilie feierte er jeden Tag Gottesdienst.
In den Ferien kam Schuster regelmäßig ins Unterallgäu, wo er zunächst in seinem Elternhaus in Oberauerbach wohnte. Er hat auch gerne im ganzen Dekanat Gottesdienste übernommen, auch schon zu Zeiten von Pfarrer Wolfgang Schneck, berichtete Dekan Straub.
Pfarrer Schuster wird als bodenständig, ehrlich und geradeheraus beschrieben. Seine Predigten fielen in der Regel kurz und bündig aus. Im Ruhestand hatte sich Pfarrer Schuster noch einen Kindheitstraum erfüllt. Er kaufte sich ein rotes BMW-Cabrio. (jsto)
Das Requiem für den verstorbenen Pfarrer Georg Schuster findet am Mitt woch, 20. Oktober um 8.30 Uhr in der Stadtpfarrkirche St. Stephan statt. An schließend Beerdigung im Priestergrab Mindelheim.