Das Mekka der Archäologen
Tagung In Mindelheim tauschten sich 160 Experten über Grabungen und Bodendenkmäler aus
Mindelheim Die Kreisstadt Mindelheim wurde drei Tage lang zum Mekka der bayerischen Archäologen. 160 Teilnehmer sind am Freitag zur Jahrestagung der bayerischen Archäologen ins Forum gekommen, um aktuelle Forschungsergebnisse aus der Archäologie und Bodendenkmalpflege auszutauschen.
Der Vorsitzende der Gesellschaft für Archäologie Bayern, Prof. Dr. Bernd Päffgen, sagte vor Pressevertretern, die Fachleute informierten sich über neue Ausgrabungen und diskutierten neueste Entwicklungen ihrer Fachgebiete. In Fachvorträgen ging es um Funde in einem Fluss bei Augsburg-Oberhausen, um das Lechtal bis zur Mittelbronzezeit oder Entdeckungen aus der Römerzeit bei Manching.
Die Stadt Mindelheim präsentierte sich als perfekter Gastgeber. Am Freitagabend organisierte sie für die Teilnehmer Stadtführungen. Unter anderen zeigte der frühere Kreisheimatpfleger Peter Hartmann den historisch Interessierten die Altstadt von Mindelheim. Anschließend gab Bürgermeister Stephan Winter im Forum im Namen der Stadt Mindelheim einen Empfang für die Gäste.
Während am Samstag der Blick auf Schwaben gerichtet war, folgten an den beiden folgenden Tagen neue Erkenntnisse aus der Welt der Archäologie aus den übrigen bayerischen Bezirken. Im Rahmen der Tagung wurde Peter Hartmann aus Mindelheim ausgezeichnet. Er erhielt aus der Hand von Prof. Dr. Päffgen die Rainer-Christlein-Medaille. Sie wird in Erinnerung an den Gründer der Gesellschaft für Archäologie in Bayern und Leiter der Abteilung Bodendenkmalpflege im Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege
an besondere Persönlichkeiten vergeben, die sich für die Archäologie herausragende Verdienste erworben haben. Rainer Christlein lebte von 1940 bis 1983.
In Mindelheim wurde der Öffentlichkeit auch das neue Jahrbuch des archäologischen Jahres 2020 vorgestellt, das das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege gemeinsam mit der Gesellschaft für Archäologie in Bayern herausgibt. Das 220 Seiten starke bebilderte Werk erhalten alle 3000 Mitglieder der Gesellschaft für Archäologie. Es ist auch für jedermann über den Buchhandel erhältlich. Preis: 29,90 Euro.
In dem Buch wird auch über neueste Erkenntnisse aus Schwaben berichtet. Aus dem Allgäu finden sich Berichte aus Kempten und der Burg Eisenberg und Hohenfreyberg bei Pfronten. Der Landkreis Unterallgäu ist diesmal nicht dabei. Im nächsten Jahr, davon geht Dr. Jochen Haberstroh vom Landesamt für Denkmalpflege aus, wird sich ein Bericht über die Ausgrabungsarbeiten auf der Mindelburg darin finden.