Weihnachtsmarkt wird größer
Innenstadt Während andere Gemeinden ihre Märkte auch heuer absagen, plant man in Bad Wörishofen sogar eine Ausweitung. Wie das gehen soll – und welche Regeln gelten
Bad Wörishofen Während man andernorts abwinkt, wird es in Bad Wörishofen nach Lage der Dinge heuer wieder einen Weihnachtsmarkt geben. Und nicht nur das: Bürgermeister Stefan Welzel plant, den Markt stark zu erweitern.
Ein größerer Weihnachtsmarkt im Herzen Bad Wörishofens, das war in den vergangenen Jahren immer wieder einmal Wunsch von Einheimischen, Gästen und auch von Touristikern. Ein großer Markt in der Vorweihnachtszeit, so die Hoffnung, könnte auch für Belebung in den Geschäften der Fußgängerzone sorgen. Allerdings fiel der Markt in Bad Wörishofen im vergangenen Jahr ebenfalls aus, coronabedingt, wie praktisch überall.
Nun hat Bayerns Staatsregierung die Weichen für die Vorweihnachtszeit neu gestellt, um Weihnachtsmärkte wieder zu ermöglichen. Während Mindelheim trotzdem bei der Absage des Weihnachtsmarktes bleibt und es auch in Türkheim keinen Markt geben wird, ist man in Bad Wörishofen mit den Planungen schon weit fortgeschritten. „Die aktuellen Festlegungen in München“ würden dieses Vorhaben nun „beflügeln“, teilte die Stadt Bad Wörishofen via Facebook mit. In Bayern dürfen Weihnachtsmärkte heuer stattfinden, ohne dass dort die 3G-Regel kontrolliert wird und ohne dass es eine Umzäunung geben muss. Auch Alkohol darf ausgeschenkt werden.
„Ein detailliertes Rahmenhygienekonzept für Weihnachtsmärkte wird zeitnah abgestimmt und veröffentlicht“, kündigten Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) und Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (FW) am 13. Oktober an. Kontaktdaten müssen laut Bad Wörishofens Altbürgermeister Holetschek ebenfalls nicht erfasst werden. „Der zunehmende Impffortschritt erlaubt es uns, in diesem Jahr wieder mehr Freiheiten auch für Weihnachtsmärkte einzuräumen“, so Holetschek.
Auf den Märkten müssten aber „klare Regeln zum Schutz der Menschen vor Ansteckungen gelten“, teilte Bayerns Gesundheitsministerium mit. „Dazu gehören das Abstandsgebot und Maßnahmen zur Besucherlenkung.“Zudem seien „Informationspflichten des Veranstalters gegenüber Besuchern und
Standbetreibern sowie die Schaffung ausreichender Waschgelegenheiten erforderlich“, heißt es weiter. Wie das alles genau aussehen soll, wird das Rahmenhygienekonzept zeigen. In Bad Wörishofen haben sich bereits 23 Budenbetreiber angemeldet, berichtet Bürgermeister Stefan Welzel (CSU). Das bedeutet, dass der Markt in Bad Wörishofen größer wird, als bisher.
Man könne „nach jetzigem Planungsstand über das Angebot am Kurtheaterplatz räumlich deutlich hinausgehen“, so Welzel. „Bespielt werden könnte der gesamte Bereich vom Rondell am Kurtheater und der Pergola sowie die Kneippstraße“, erläuterte Welzel am Sonntag. „So wollen wir auch einer größeren Nachfrage gerecht werden. Denn eines ist klar: Die Menschen sehnen sich nach einer möglichst normalen Advents- und Weihnachtszeit“, so Welzel. Immerhin seien Weihnachtsmärkte in unserer Region „sowohl Kommunikationsplattform als auch beliebtes Kulturgut“. Die Pergola liegt am äußeren Ende des kleinen Parks am Kurhaus, der auch die Boule-Anlage beheimatet. Der Markt könnte also von der Musikmuschel vor dem Kurtheater über die angrenzende Kneippstraße bis an die Kathreinerstraße reichen. „Wir wollen den Weihnachtsmarkt möglichst großflächig anlegen, damit das Zusammenkommen so aufgelockert wie möglich ist“, betont Welzel. Stände im Kurhaus wird es dagegen nicht geben. Der gesamte Markt soll unter freiem Himmel stattfinden. „Je nach Rahmenbedingungen sind sowohl das Karussell als auch das Zwergerlbergwerk geplant“, so Welzel weiter. Diese kleine Attraktion, in der Kinder „Edelsteine“schürfen, könnte auf der Wiese vor der Pergola stehen, findet der Bürgermeister.
„Auch den Krippenweg wird es wieder geben“, kündigt Welzel an. Man wolle sich in Bad Wörishofen auf diese Weise „in der Vorweihnachtszeit für Gäste und Einheimische herausputzen“, wie Welzel schreibt. Der Kur- und Tourismusbetrieb werde die Planungen nun forcieren, kündigt der Bürgermeister an.
Auch Karussell und Zwegerlbergwerk soll es heuer wieder geben