Sehnsuchtsorte am Wasser
Ausstellung Im Mindelheimer Salon entführt Autodidaktin Katrin Schmidt-Penski Besucher an Flüsse und Seen
Mindelheim Im vergangenen Jahr besuchte ich in der Zeit der „KunstPause“die Künstlerin Katrin Schmidt-Penski und ihren Mann für ein Gespräch über Kunst und Kreativität in Zeiten der Krise. Katrin Schmidt-Penski pflegte ihren Mann rund um die Uhr, darüber hinaus kümmert sie sich seit Jahren um den Schwesterngarten und malt „nebenbei“in den ihr bleibenden Zeitfenstern ihre Bilder.
„Wir haben Glück“, sagten die beiden damals, dankbar füreinander, und ich begann das Porträt mit dem Satz: „Vieles bewegt die Künstlerin, doch nichts wirft sie um.“Katrin Schmidt-Penski hat gerade erst ihren Mann an die schwere Krankheit verloren, „doch das Leben geht weiter“, ein Satz, der so leicht daherkommt und doch so unerbittlich ist.
Die Künstlerin jedoch setzt gerade genau das um, denn trotz allem strahlt sie vor Energie und Lebensmut, als sie mich erneut zum Interview begrüßt. Sie hat gemalt und eine Ausstellung vorbereitet und sie liebt, was sie tut – oder anders ausgedrückt: Wenn Katrin Schmidt-Penski etwas macht, dann aus vollem Herzen.
Schmidt-Penski ist Autodidaktin, viel jedoch habe sie dem Künstler Manfred Binder zu verdanken, bei dem sie ab 2014 Malkurse absolvierte. Hier lernte sie die Grundlagen über Tiefenwirkung im Bild sowie die Gestaltung von Lichtwirkung. Die Künstlerin malt gern nach Fotovorlagen, immer wieder ist es die Natur, die die gelernte Gärtnerin begeistert, die Landschaft, das Wasser und der Himmel, sich spiegelnde Wolken und Bäume, das durch das Herbstlaub fallende Licht.
Ihre Bilder lassen auf den ersten Blick bisweilen selbst an ein Foto denken, so exakt erfassen sie die Landschaft und bieten dem Betrachter eine räumliche Tiefe, die ihresgleichen sucht. Gleichwohl geht es der Künstlerin nicht um eine exakte Wiedergabe der Natur als vielmehr darum, mit ihrem Bild in die Natur einzutauchen und dieses Erleben auch beim Betrachten zu ermöglichen.
Die Kunst als ein Tor in die Natur, in eine Welt aus friedlichen Berglandschaften, idyllischen Wiesen mit Kühen, leuchtenden Kirschblüten, einsamen Leuchttürmen und weiten Aussichten. „Ich male nicht mehr ganz so akribisch“, erzählt SchmidtPenski. Das aber liegt keinesfalls an Bequemlichkeit – ein Wort, das der Künstlerin fremd sein dürfte –, als vielmehr an einer Steigerung ihrer künstlerischen Fertigkeiten.
Sie habe das Ergebnis noch besser im Blick, wisse, welche Detailverliebtheit der Gesamtheit des Werkes wirklich dient und welche am Endergebnis nichts verändert. So entwickelt sich ihre Kunst stetig weiter, immer perfekter gelingt es ihr beispielsweise, Lichtreflexionen im Wasser wiederzugeben.
Doch gerade das ist natürlich eine Folge ihrer Akribie beim Arbeiten, weil sie sich im Prozess des Malens fortlaufend überprüft. „Ich bin sehr selbstkritisch, wenn was nicht passt, dann bastle ich so lange, bis es passt.“Dann aber liebt sie ihre Werke wie ein Künstler seine Werke lieben sollte – überzeugt und schwärmerisch.
Die aktuelle Ausstellung von Katrin Schmidt-Penski heißt „Am Wasser“und entführt die Besucher nach Portugal, an Flüsse und Seen, in den Spreewald und in einen himmelsrot sich ergießenden Sonnenuntergang hinter einem Segelboot. Sehnsuchtsorte, denen Schmidt-Penski in ihrer Ausstellung meisterhaft Leben einhaucht.
Die Ausstellung kann immer diens tags und mittwochs von 17 bis 19 Uhr sowie sonntags von 14 bis 16 Uhr bis zum 27. Oktober im Salon, Frundsbergstr. 2 in Mindelheim, besucht werden. Weitere Termine sind nach Absprache möglich: katrin@schmidtpenski.de.