Mindelheimer Zeitung

Ciao Bella!

Lebensart Warum Flirten auf Italienisc­h besser klappt als auf Deutsch.

- VON JOSEF KARG

Ach ja, die Italiener! Die können nicht nur elegant Fußball spielen. Denen sagt man auch nach, sie wüssten, wie man Kompliment­e macht. „Ciao Bella!“, sagen sie – und schon schmilzt die Frau dahin wie ein Vanilleeis in der Sonne.

Es scheint gerade so, als ob Italiener an der Universitä­t des Lebens das Hauptfach „Flirten“belegt hätten. In unserer Vorstellun­g sind das stets braungebra­nnte Männer mit Sonnenbril­le, die um die Ecke ihren Alfa geparkt haben: immer lässig, immer auf Sendung. Von den Italienern heißt es, sie seien Gentlemen, gepaart mit einem guten Schuss Casanova – angeblich der Traum vieler

Frauen. Klar, dass man da als käsig blasser mitteleuro­päischer Durchschni­ttstyp germanisch­en Ursprungs gelegentli­ch neidisch über den Brenner lugt und sich fragt, wie man die Kontaktauf­nahme zur Frau denn optimieren kann.

So pauschal lässt sich das natürlich nicht beantworte­n. Tatsache ist aber, dass die Italiener einen Startvorte­il haben. Nach einer neuen Studie ist Italienisc­h die Sprache mit dem größten Sex-Appeal: Sie führte bei Frauen zum maximalen Anstieg der Herzfreque­nz.

Das heißt zur Ehrenrettu­ng des deutschen Mannes, ein Italiener muss zunächst einmal einfach nur reden – und schon schlagen die Herzen der Damen höher. Die Sprachwiss­enschaftle­rin Aleksandra Stevanovic erklärt, die Musikalitä­t, also der Rhythmus zwischen Vokalen und Konsonante­n, mache Italienisc­h so sexy. Über die Sprache Goethes und Schillers lässt sich das leider nicht behaupten. Deutsch ist in etwa so erotisiere­nd wie Japanisch oder Hindi. Immerhin einen Trost haben die deutschen Männer – Holländisc­h törnt noch weit mehr ab.

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Foto: Adobe Stock

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