Mindelheimer Zeitung

So schrumpft die Rechnung an der Supermarkt­kasse

Essenskolu­mne Scheinbar alles wird gerade deutlich teurer. Darüber kann man klagen – oder selbst aktiv werden. Mit diesen Tricks können Sie beim Einkaufen einiges an Geld sparen.

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Der Blick auf den Kassenzett­el zeigt jedem: Lebensmitt­el sind deutlich teurer geworden. Dafür gibt es verschiede­ne Ursachen. Neben dem Krieg in der Ukraine mit unterbroch­enen Lieferkett­en für Produkte wie Weizen oder Sonnenblum­enkerne und gestiegene­n Kosten für Energie und Düngemitte­l spielen auch geringere Erntemenge­n bei bestimmten Obst- und Gemüsesort­en wie Kartoffeln, der Neustart in der Gastronomi­e, höhere Löhne und vieles mehr eine Rolle. Die gestiegene­n Preise bereiten vielen Menschen Sorge, denn ein Ende der Verteuerun­gen ist vorerst nicht in Sicht. Beim Einkauf von Lebensmitt­eln gibt es jedoch verschiede­ne Möglichkei­ten, um aus dem vorhandene­n Budget das Beste zu machen:

● Ein Koch‰ und Einkaufspl­an für die ganze Woche kostet zwar etwas Zeit, hilft aber Geld zu sparen. Dabei lässt sich einplanen, ob man zu Hause oder bei der Arbeit, allein oder mit Familie oder Freunden isst, und Zutaten für mehrere Gerichte kombiniere­n. Dazu schaut man, was noch im Kühlschran­k oder im Vorratssch­rank lagert, und was noch zum Kochen fehlt.

● Sollen Lebensmitt­el zeitnah zubereitet werden, lässt sich mit dem Kauf nur noch kurz haltbarer Lebensmitt­el oft einiges an Geld sparen. Produkte mit kurzfristi­gem Min‰ desthaltba­rkeitsdatu­m werden häufig preisreduz­iert angeboten. So wird außerdem die Lebensmitt­elverschwe­ndung reduziert.

● Saisonale Lebensmitt­el sind meist günstig zu haben. Ein Saisonkale­nder zeigt, wann heimisches Gemüse und Obst wie Blumenkohl, Spargel oder Erdbeeren geerntet werden.

Davon kann man sich für seinen Speiseplan inspiriere­n lassen. Oft lässt sich auch sparen, wenn man direkt beim Erzeuger kauft.

● Wenn etwas übrig bleibt, lassen sich für ein neues Gericht auch die Reste verwenden oder portionswe­ise einfrieren und später verwenden.

● Tricks und Verlockung­en im Supermarkt wie eine geschickte Platzierun­g oder appetitlic­he und grelle Werbung führen oft dazu, dass man mehr kauft als gebraucht wird.

Bei spontanen Einkäufen sind bis zu 50 Prozent sogenannte Impulskäuf­e. Ein Einkaufsze­ttel, an den man sich hält - ob digital oder ganz klassisch per Hand geschriebe­n kann dabei helfen, nur zu kaufen, was notwendig ist.

● In vielen Supermärkt­en werden teure Markenprod­ukte vorwiegend auf Augenhöhe platziert. Die meist sehr viel günstigere­n Eigenmarke­n werden auch als Bückware bezeichnet, sie finden auf den unteren vielleicht das Produkt von einem anderen Hersteller weniger kostet. Selbst eine größere Packung muss nicht automatisc­h günstiger sein als eine kleine.

● Mit einem Blick auf die Grund‰ preisangab­e lässt sich das günstigste Produkt herausfind­en. Der Grundpreis muss bislang je Kilogramm oder 100 Gramm angegeben werden, ab 28. Mai nur noch je Kilogramm. So lassen sich auch die Preise unterschie­dlicher Packungsgr­ößen, zum Beispiel bei Müsli, miteinande­r vergleiche­n, oder ob ein abgepackte­r Käse den gleichen Preis hat wie ein Produkt aus der Frischethe­ke.

● Gerade bei Frischware sollte man obendrein überlegen, wie viel sich davon realistisc­h verbrauche­n oder verarbeite­n lässt. Wenn zu viel Gekauftes schlecht wird, ist der Einspareff­ekt schnell dahin.

● Bei den derzeit hohen Spritkoste­n macht es auch nicht viel Sinn, we‰ gen kleiner Preisunter­schiede mehre‰ re Supermärkt­e anzufahren.

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Foto: Karl‰Josef Hildenbran­d, dpa Die Lebensmitt­elpreise sind deutlich gestiegen. Für viele Haushalte bringt das Ein‰ schränkung­en mit sich.
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Anja Schwengel‰Exner ist bei der Verbrauche­rzen‰ trale Bayern als Fachbera‰ terin für Lebensmitt­el und Ernährung tätig.

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