Gute Noten für den Praxistest
Exkursionen Wie Schüler, Lehrer und Unternehmen die Firmenbesuche bewerten.
Allgäu Theorie ist Silber, Praxis ist Gold: Dieses Motto gilt für die Allgäuer Berufsoffensive in besonderem Maß. Denn die Aktion unserer Zeitung, mit der wir Jahr für Jahr Tausende Schüler im gesamten Allgäu bei der Berufsorientierung unterstützen, will nicht nur im Unterricht Wissen vermitteln. Noch wichtiger sind die Exkursionen, bei Allgäuer denen Klassen aus erster Hand alles Wissenswerte über Berufsbilder, Ausbildungsmöglichkeiten und die Besonderheiten einzelner Betriebe erfahren. Und das nicht nur offiziell von Firmenchefs und Ausbildungsleitern, sondern aus erster Hand von den Azubis.
Das ist auch Stefan Bresele, Lehrer einer achten Klasse der Mittelschule Buchloe, wichtig: „Hier hören die Schüler aus erster Hand, wie der Berufsalltag aussieht. Das ist etwas ganz anderes, als es von uns Lehrern oder den Eltern gesagt zu bekommen.“
Auch bei vielen Schülern geht der Daumen nach einer Betriesexkursion nach oben. „Ich möchte hier auf jeden Fall ein Praktikum machen“, schwärmt beispielsweise ein Realschüler aus Immenstadt nach dem Betriebsbesuch: „Die Atmosphäre ist familiär, die Leute sind cool drauf und wir konnten in der Pause sogar Basketball spielen.“Ein anderer Schüler hatte vorab gesagt: „Meine Erwartung ist es, dass wir hinter die Kulissen schauen dürfen und neue Anregungen für unsere Zukunft erhalten.“Der Firmenbesuch habe
diese Erwartungen voll erfüllt, lautete hinterher das Fazit des Jugendlichen.
Michael Konrad, Ausbildungsleiter bei Endress + Hauser in Nesselwang (Ostallgäu), verteilt den Exkursionen ebenfalls gute Noten: „Die Berufsoffensive ist für uns als Unternehmen eine gute Sache. Dadurch können wir mit den Schülern in Kontakt kommen und ein erstes Bild in ihren Köpfen zeichnen.“Je früher man junge Menschen für einen Beruf interessiere, desto größer sei die Chance, sie beispielsweise für ein Praktikum zu gewinnen.
Bei den Exkursionen verrieten die Azubis in den Betrieben ehrlich, ob sie ihre Wahl nochmals so treffen würden. Auch die Vor- und Nachteile der jeweiligen Ausbildung wurden offen angesprochen. Dass mancher Jugendlicher nicht in seinen Traumberuf schnuppern durfte, ist nach Ansicht von Lehrern kein Beinbruch: „Nach einer Exkursion zu wissen, dass man später beispielsweise keinen Bürojob oder kein Handwerk erlernen möchte, ist ja auch eine wichtige Erkenntnis für die Berufswahl“, sagt Peter Liebl,
Wirtschaftsschule Kempten. (raf)