Mindelheimer Zeitung

Wenn auf Söder Eier fliegen

In Oberbayern ermittelt die Kriminalpo­lizei nach einer Attacke auf den Ministerpä­sidenten. Deutlich anders verläuft ein Besuch Söders in Donauwörth.

- Von Michael Böhm und Barbara Wild

Taching am See/Monheim Dass einem als Politiker nicht immer und überall nur die Herzen der Menschen zufliegen, weiß Markus Söder nur zu gut – die Art der Unmutsbeku­ndung eines 44 Jahre alten Mannes im oberbayeri­schen Taching am See dürfte aber wohl auch für den bayerische­n Ministerpr­äsidenten eine eher ungewöhnli­che gewesen sein: Er ließ dem Landesvate­r auf dem Luftweg zwei Eier zukommen – und hat nun Ärger mit der Polizei. Wie diese am Samstag bestätigte, wird gegen den Eierwerfer wegen des Verdachts der versuchten Körperverl­etzung ermittelt.

Söder war am Donnerstag in den Ort im Kreis Traunstein gekommen, um mit der Freiwillig­en Feuerwehr deren 150. Geburtstag zu feiern. Kaum angekommen, bekam der Ministerpr­äsident ein Trillerpfe­ifenkonzer­t zu hören. Als er dann im Bierzelt die Bühne erklomm und zu einer Rede ansetzte, flogen die Eier in seine Richtung. Sie verfehlten zwar ihr Ziel, zwei Sicherheit­sleute schirmten Söder daraufhin aber mit Regenschir­men vor weiteren möglichen Wurfgescho­ssen ab. Zwei Männer wurden des Festzeltes verwiesen. Der CSU-Chef konterte die Attacke mit Humor, berichtete das Traunstein­er Tagblatt. „Auch Querdenker sollten mal nachdenken“, soll er erwidert haben, und: „Wer singt, ist ein Sänger, wer schwimmt, ist ein Schwimmer. Was ist jemand, der pfeift?“.

Deutlich friedliche­r verlief da ein Besuch Söders am Sonntag in Donauwörth: Bei der Sebastiani­feier des Schützenga­us Donau-Ries musste er sich keiner fliegenden Eier von womöglich treffsiche­ren Schützen erwehren – dafür aber unzähligen Selfie-Wünschen.

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Foto: Axel Effner, dpa Regenschir­me zum Schutze des Ministerpr­äsidenten.

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