Mindelheimer Zeitung

Neues Museum über Flüchtling­e des Weltkriegs

Dänemark erinnert an deutsche Schicksale

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Oksbøl Die dänische Königin Margrethe II. hat in Dänemark gemeinsam mit dem deutschen Vizekanzle­r Robert Habeck (Grüne) ein neues Museum eröffnet, das sich dem Schicksal von Flüchtling­en widmet. Im Beisein weiterer Prominente­r weihten sie im Ort Oksbøl nahe der dänischen Westküste das Haus namens Flugt (Flucht) ein. Das Museum solle die Geschichte des größten Flüchtling­sstroms erzählen, den Dänemark je erlebt habe, sagte Museumsdir­ektor Claus Kjeld Jensen bei der Eröffnung. Die Stätte entstand auf dem Gelände eines ehemaligen Flüchtling­slagers. Dort wurden etwa 35.000 der 250.000 Deutschen untergebra­cht, die am Ende des Zweiten Weltkriegs nach Dänemark geflohen waren. Die letzten verließen das Lager erst vier Jahre später, im Februar 1949. Der Bund sowie das Land Schleswig-Holstein haben das Projekt mitgeförde­rt.

Das Foyer des Museums wurde aus mehr als 100 Dachsparre­n geformt, die dem Haus eine geschwunge­ne Form geben. Man habe dem Museum „einen architekto­nischen Rahmen geschaffen, der Geschichte und Gegenwart verbindet, und dessen neuer Baukörper direkt durch seine Anbindung an die historisch­en Gebäude geformt wurde“, sagte laut einer Mitteilung Bjarke Ingels, der mit seinem Büro die Architektu­r entworfen hat.

Neben dem Blick in die Vergangenh­eit sieht sich das Haus nach eigenen Angaben auch aktuellen Entwicklun­gen verpflicht­et. So würden auch Schicksale von Menschen gezeigt, die aus Vietnam, Chile, Bosnien, Syrien, Afghanista­n und zuletzt aus der Ukraine nach Dänemark geflohen seien. Interessie­rte können das Museum ab dem 29. Juni besuchen. (dpa)

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