Kombination braucht weltweite Entwicklung
Letztlich geht es auch hier um Attraktivität. Darum, die Zuschauerinnen und Zuschauer zu begeistern. Da tut sich die Nordische Kombination in Deutschland wesentlich leichter als andernorts. Was damit zusammenhängt, dass deutsche Athleten in der Kombination aus Skispringen und Langlauf lange Zeit recht erfolgreich waren. Fans schauen deutlich lieber zu, wenn sie am Ende auf Medaillen hoffen dürfen. Oder wenn sie zumindest Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus dem eigenen Land bejubeln können.
Die Nordische Kombination aber hat sich zu einem begrenzten Phänomen entwickelt. In nur wenigen Ländern weltweit wird die Sportart auf Spitzenniveau betrieben. Zumeist in Europa, Japan ist die große Ausnahme in Übersee. An Spannung oder hochklassigem Sport mangelt es der Kombination nicht. Die Rennen in Peking vor wenigen Monaten waren attraktiv und spannend. Aber eben nicht so gerne gesehen wie Skispringen oder Biathlon. Weder am Wettkampfort noch im Fernsehen. Die Einschaltquoten sind da recht deutlich. Doch wie kann die Kombination attraktiver werden? Mit ein wenig mehr Engagement in den sozialen Medien dürfte es nicht getan sein. Vielleich hilft es, die Wettbewerbe kompakter zu gestalten. Also zum Beispiel die Pause zwischen Springen und Laufen kürzer zu halten.
Soll die Kombination auch über 2030 hinaus eine olympische Zukunft haben, muss sie vor allen Dingen eine weltweite Entwicklung erleben. Und das bei Männern und Frauen gleichberechtigt. Sie muss in China ebenso intensiv verfolgt werden wie in Norwegen. Ein paar Superstars reichen nicht aus, um den Nachwuchs zu begeistern. Schon gar nicht, wenn sie nur aus drei Ländern kommen. Wo aber den Nachwuchs hernehmen, wenn das große Ziel Olympia fehlt? Es ist ein Teufelskreis, der das Ende einer Sportart bedeuten könnte.