Babenhausen bekommt mehr Krippenplätze
Weil es immer mehr Geburten gibt, will die Marktgemeinde das Angebot ausbauen.
Babenhausen Wer in Babenhausen derzeit einen Krippenplatz für sein Kleinkind sucht, fängt sich eine Absage ein. Denn in der Marktgemeinde gibt es aktuell lediglich 30 Plätze im Kindergarten Sternschnuppe, die sind laut Landratsamt aber allesamt vergeben. Im neuen Kindergarten, der im Fuggerschloss entsteht, komme zwar ab dem Kindergartenjahr 2023/2024 eine weitere Krippengruppe mit 15 Plätzen dazu. Bürgermeister Otto Göppel geht aber davon aus, dass die Kapazitäten auch in Zukunft nicht ausreichen werden. Weil Geburtenrate und Einwohnerzahlen steigen, nimmt der Betreuungsbedarf zu.
Bei der jüngsten Sitzung des Marktgemeinderats ging es daher um die Frage: Soll das Pensum der Krippenplätze aufgestockt werden? Und in welchem Maße? Vom Landratsamt Unterallgäu waren dazu die Expertinnen Saskia Nitsche und Manja Sailer zugeschaltet. Derzeit würden lediglich 17 Prozent der Kinder im Krippenalter, die in Babenhausen wohnen, auch in einer Kindertagesstätte betreut. Damit liege die Marktgemeinde deutlich unter dem Landkreisschnitt von 25 Prozent. Drei Szenarien zeigten sie auf. Bei einer Betreuungsquote von 25 Prozent etwa seien 45 Krippenplätze notwendig. Die wird es nach Abschluss der Baumaßnahmen ohnehin geben. Geht man von einer Quote von 35 Prozent aus, sind 63 Plätze notwendig, also noch eine weitere Gruppe. Und bei einer Betreuungsquote von 50 Prozent bräuchte die Marktgemeinde 89 Krippenplätze. In einer Kommune der Größenordnung Babenhausens solle eine Quote von rund 35 Prozent sichergestellt werden, so die Expertinnen.
Die Rätinnen und Räte waren sich schnell einig: Man wolle grundsätzlich ein gutes Betreuungsangebot. Doch ganz so einfach ist das nicht.
„Auf Vorrat bauen wird nicht gefördert. Man darf das als Kommune zwar, muss die Kosten aber selbst tragen“, so Sailer. Wer zu viele Krippenplätze beantragt, muss mitunter sogar damit rechnen, dass ein Teil der Förderung zurückbezahlt werden muss. Letztlich fiel der Beschluss einstimmig: Der Marktrat sieht einen zusätzlichen Bedarf von 30 Krippenplätzen. Man will jetzt klären ob eine Erweiterung der im Bau befindlichen Kita im Schloss möglich ist.