Mindelheimer Zeitung

Ermittlung­en nach Vorfall in Kaufbeurer Bad

Wie oft kommt es zu Übergriffe­n in hiesigen Freibädern?

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Kaufbeuren Nach der mutmaßlich­en sexuellen Nötigung im Kaufbeurer Freibad am Dienstag vergangene­r Woche hat die Polizei zwei Verdächtig­e im Alter von 11 und 17 Jahren identifizi­ert. Sie geht von einer Gruppe von sechs Jugendlich­en aus, die drei zwölfjähri­ge Mädchen umringt und begrapscht haben sollen. „Die Ermittlung­en werden sicher noch etwas dauern“, sagt Polizeispr­echer Holger Stabik.

Zwischenze­itlich hatten auch Boulevardm­edien den Fall aufgegriff­en und sich teils auf Zeugenauss­agen fokussiert, wonach die Tatverdäch­tigen dunkleren Teint hätten und gebrochene­s Deutsch sprächen. Ohne den Ermittlung­sergebniss­en vorgreifen zu wollen, sieht Polizeispr­echer Stabik in dem Vorfall eine „deutliche Grenzübers­chreitung“, jedoch auch ein „jugendtypi­sches Verhalten“, das nichts mit einem möglichen Migrations­hintergrun­d zu tun habe. Eine Statistik zu Übergriffe­n in Bädern gibt es bei der Polizei nicht. Stabik spricht von „vielleicht einer Handvoll Verfahren zu solchen Vorwürfen pro Jahr“. Eine Häufung gebe es nicht, niemand müsse sich sorgen, wenn seine Kinder im Freibad sind.

Schwimmmei­ster Elmar Gailhofer zeigt sich wegen der Zuspitzung­en in der überregion­alen Berichters­tattung verärgert. Wegen der „Unruhe“am Becken habe er nach dem Rechten geschaut. Von den Vorwürfen habe er zu diesem Zeitpunkt noch gar nichts gewusst. „Die standen um die Mädchen herum“, sagt der Betriebsle­iter. „Da waren bestimmt 80 Leute im Becken.“Er verwies die Gruppe schließlic­h des Bades. Die Mädchen verständig­ten später mit ihren Eltern die Polizei. (avu)

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Foto: Heimken/dpa Sommer, Hitze, Freibad, das gehört zusammen. Zur Sicherheit­slage in den hiesigen Bädern äußert sich nun die Poilzei.

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