Adeyemi sei Dank
In der Regionalliga zählt die SpVgg Unterhaching auch dank der Millionen für ihren Ex-Spieler zu den Favoriten. Allgäu-Derby zwischen Kottern und Memmingen elektrisiert die Fans.
Augsburg Die Pause war wieder mal kurz. Nicht einmal sechs Wochen ist es her, dass die letzten Relegationsspiele in Regional-, Bayernund Landesliga über die Bühne gingen, da wird es für die Amateurfußballer schon wieder ernst. Am Donnerstagabend (19 Uhr) wird die neue Saison in der Regionalliga Bayern mit der Partie zwischen dem TSV Buchbach und der SpVgg Unterhaching eröffnet.
Die Hachinger zählen zum Favoritenkreis, was indirekt mit Nationalspieler Karim Adeyemi zu tun hat. Durch dessen Wechsel von RB Salzburg zu Borussia Dortmund fließen mindestens sechs Millionen Euro an Adeyemis Ausbildungsverein, der sich diese Beteiligung einst vertraglich hatte zusichern lassen. Dank dieser Einnahmen konnte Trainer Sandro Wagner alle Stammkräfte halten sowie das junge Team durch Routiniers wie Maximilian Welzmüller (Bayern München II) oder den ehemaligen FCA-Profi Mathias Fetsch (Kickers Offenbach) gezielt verstärken.
Bis zuletzt war unklar, ob es die Unterhachinger mit 18 oder 19 Konkurrenten zu tun bekommen. Denn hinter der Starterlaubnis für Türkgücü München stand ein dickes Fragezeichen. Im Frühjahr hatte der Klub Insolvenz angemeldet, seine Mannschaft aus der 3. Liga zurückgezogen und musste für den Neustart ein komplett neues Team zusammenstellen. Das größte Problem stellte jedoch die Stadionfrage dar. Zwölf Spiele dürfen die Türken im Grünwalder Stadion austragen, für die restlichen Partien musste eine Alternative her. Fürstenfeldbruck war der erklärte Favorit, doch dort entwickelt sich eine Posse, am Ende sagte
der Stadtrat nein. Nun wird wieder im überdimensionierten Olympiastadion vor maximal 4000 Besuchern gekickt.
Für die vier Regionalligisten aus der Region geht es in erster Linie darum, nicht in den Tabellenkeller zu rutschen. Der FV Illertissen, amtierender bayerischer Pokalsieger, hat vor dem Heimauftakt am Freitag gegen Viktoria Aschaffenburg die beste Ausgangsposition, allerdings muss Trainer Marco Konrad erst einmal einen größeren personellen Umbruch moderieren. Was auch für die Nachbarn zutrifft,
die zudem mit neuen Trainern starten. Beim FC Pipinsried wird der neue Spielertrainer Nikola Jelisic durch Miljan Prijovic an der Linie unterstützt, der FC Augsburg II verpflichtete den ExSchweinfurter Tobias Strobl als neuen Chef und beim TSV Rain/ Lech hat nun Martin Weng das Sagen. Rain (am Freitag gegen Schweinfurt) und der FCA II (am Samstag gegen die DJK Vilzing) starten mit Heimspielen, Pipinsried gastiert am Sonntag bei der SpVgg Greuther Fürth II.
Das Auftaktspiel in der Bayernliga
Süd elektrisiert die Fans im Allgäu. Am Freitag (18.30 Uhr) erwartet der TSV Kottern den Regionalliga-Absteiger FC Memmingen – zum ersten Punktspiel beider Klubs seit 19 Jahren werden rund 2500 Besucher erwartet. Neben den Memmingern zählt der TSV Landsberg mit Spielertrainer Sascha Mölders zu den Titelkandidaten. Kandidaten für einen Platz im Mittelfeld sind die Augsburger Klubs TSV Schwaben und Türkspor, der FC Gundelfingen und Wiederaufsteiger TSV Nördlingen.
Turbulent ging es in den vergangenen Wochen in der Landesliga Südwest zu. Wochenlang lautete die Frage: Kann der SC Ichenhausen eine Mannschaft stellen? Ende Juni kam dann das Aus für die Kicker aus dem Landkreis Günzburg, die zumindest für diese Saison komplett von der FußballLandkarte verschwinden. Für die Ichenhauser springt die SpVgg Unterhaching mit einer zweiten Mannschaft ein, die allerdings außer Konkurrenz spielt. Ihre Premiere feiern die Hachinger am Sonntag beim TSV Gersthofen. Neuland betreten die beiden schwäbischen Bezirksliga-Meister VfL Kaufering und TSV Hollenbach sowie der über die Relegation aufgestiegene TV Erkheim. Das Trio gehört erstmals der Landesliga an. An ein neues Umfeld müssen sich auch die Kicker des SV Mering gewöhnen. Wegen Bauarbeiten müssen die Meringer nach Friedberg ins dortige Landkreisstadion ausweichen. Und zwar nicht nur für das Derby gegen Hollenbach, im ungünstigsten Fall sogar die ganze Saison. Zu den Titelkandidaten zählt neben Bayernliga-Absteiger TSV Schwabmünchen der 1. FC Sonthofen, der zuletzt als Vizemeister an der Aufstiegsrelegation teilnahm, dort aber an Dachau 65 scheiterte.