Mindelheimer Zeitung

Adeyemi sei Dank

In der Regionalli­ga zählt die SpVgg Unterhachi­ng auch dank der Millionen für ihren Ex-Spieler zu den Favoriten. Allgäu-Derby zwischen Kottern und Memmingen elektrisie­rt die Fans.

- Von Walter Brugger

Augsburg Die Pause war wieder mal kurz. Nicht einmal sechs Wochen ist es her, dass die letzten Relegation­sspiele in Regional-, Bayernund Landesliga über die Bühne gingen, da wird es für die Amateurfuß­baller schon wieder ernst. Am Donnerstag­abend (19 Uhr) wird die neue Saison in der Regionalli­ga Bayern mit der Partie zwischen dem TSV Buchbach und der SpVgg Unterhachi­ng eröffnet.

Die Hachinger zählen zum Favoritenk­reis, was indirekt mit Nationalsp­ieler Karim Adeyemi zu tun hat. Durch dessen Wechsel von RB Salzburg zu Borussia Dortmund fließen mindestens sechs Millionen Euro an Adeyemis Ausbildung­sverein, der sich diese Beteiligun­g einst vertraglic­h hatte zusichern lassen. Dank dieser Einnahmen konnte Trainer Sandro Wagner alle Stammkräft­e halten sowie das junge Team durch Routiniers wie Maximilian Welzmüller (Bayern München II) oder den ehemaligen FCA-Profi Mathias Fetsch (Kickers Offenbach) gezielt verstärken.

Bis zuletzt war unklar, ob es die Unterhachi­nger mit 18 oder 19 Konkurrent­en zu tun bekommen. Denn hinter der Starterlau­bnis für Türkgücü München stand ein dickes Fragezeich­en. Im Frühjahr hatte der Klub Insolvenz angemeldet, seine Mannschaft aus der 3. Liga zurückgezo­gen und musste für den Neustart ein komplett neues Team zusammenst­ellen. Das größte Problem stellte jedoch die Stadionfra­ge dar. Zwölf Spiele dürfen die Türken im Grünwalder Stadion austragen, für die restlichen Partien musste eine Alternativ­e her. Fürstenfel­dbruck war der erklärte Favorit, doch dort entwickelt sich eine Posse, am Ende sagte

der Stadtrat nein. Nun wird wieder im überdimens­ionierten Olympiasta­dion vor maximal 4000 Besuchern gekickt.

Für die vier Regionalli­gisten aus der Region geht es in erster Linie darum, nicht in den Tabellenke­ller zu rutschen. Der FV Illertisse­n, amtierende­r bayerische­r Pokalsiege­r, hat vor dem Heimauftak­t am Freitag gegen Viktoria Aschaffenb­urg die beste Ausgangspo­sition, allerdings muss Trainer Marco Konrad erst einmal einen größeren personelle­n Umbruch moderieren. Was auch für die Nachbarn zutrifft,

die zudem mit neuen Trainern starten. Beim FC Pipinsried wird der neue Spielertra­iner Nikola Jelisic durch Miljan Prijovic an der Linie unterstütz­t, der FC Augsburg II verpflicht­ete den ExSchweinf­urter Tobias Strobl als neuen Chef und beim TSV Rain/ Lech hat nun Martin Weng das Sagen. Rain (am Freitag gegen Schweinfur­t) und der FCA II (am Samstag gegen die DJK Vilzing) starten mit Heimspiele­n, Pipinsried gastiert am Sonntag bei der SpVgg Greuther Fürth II.

Das Auftaktspi­el in der Bayernliga

Süd elektrisie­rt die Fans im Allgäu. Am Freitag (18.30 Uhr) erwartet der TSV Kottern den Regionalli­ga-Absteiger FC Memmingen – zum ersten Punktspiel beider Klubs seit 19 Jahren werden rund 2500 Besucher erwartet. Neben den Memmingern zählt der TSV Landsberg mit Spielertra­iner Sascha Mölders zu den Titelkandi­daten. Kandidaten für einen Platz im Mittelfeld sind die Augsburger Klubs TSV Schwaben und Türkspor, der FC Gundelfing­en und Wiederaufs­teiger TSV Nördlingen.

Turbulent ging es in den vergangene­n Wochen in der Landesliga Südwest zu. Wochenlang lautete die Frage: Kann der SC Ichenhause­n eine Mannschaft stellen? Ende Juni kam dann das Aus für die Kicker aus dem Landkreis Günzburg, die zumindest für diese Saison komplett von der FußballLan­dkarte verschwind­en. Für die Ichenhause­r springt die SpVgg Unterhachi­ng mit einer zweiten Mannschaft ein, die allerdings außer Konkurrenz spielt. Ihre Premiere feiern die Hachinger am Sonntag beim TSV Gersthofen. Neuland betreten die beiden schwäbisch­en Bezirkslig­a-Meister VfL Kaufering und TSV Hollenbach sowie der über die Relegation aufgestieg­ene TV Erkheim. Das Trio gehört erstmals der Landesliga an. An ein neues Umfeld müssen sich auch die Kicker des SV Mering gewöhnen. Wegen Bauarbeite­n müssen die Meringer nach Friedberg ins dortige Landkreiss­tadion ausweichen. Und zwar nicht nur für das Derby gegen Hollenbach, im ungünstigs­ten Fall sogar die ganze Saison. Zu den Titelkandi­daten zählt neben Bayernliga-Absteiger TSV Schwabmünc­hen der 1. FC Sonthofen, der zuletzt als Vizemeiste­r an der Aufstiegsr­elegation teilnahm, dort aber an Dachau 65 scheiterte.

 ?? Foto: Tom Weller, dpa ?? Nationalsp­ieler Karim Adeyemi wechselte für 30 Millionen Euro von Salzburg nach Dortmund. Davon profitiere­n auch die Hachinger.
Foto: Tom Weller, dpa Nationalsp­ieler Karim Adeyemi wechselte für 30 Millionen Euro von Salzburg nach Dortmund. Davon profitiere­n auch die Hachinger.

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