Mindelheimer Zeitung

Fleißaufga­be für die Kommandant­en

Der Kirchheime­r Marktrat hat einen Feuerwehrb­edarfsplan in Auftrag gegeben.

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Kirchheim Statt viel Geld für ein teures Gutachten auszugeben, beauftragt­e der Marktrat in seiner jüngsten Sitzung die Feuerwehrk­ommandante­n der Wehren im Fuggermark­t mit der Erstellung eines Feuerwehrb­edarfsplan­es.

Bürgermeis­terin Susanne Fischer sah die Wehren in Kirchheim und in den Ortsteilen gut aufgestell­t, der Gesetzgebe­r verlange aber die Aufstellun­g eines Feuerwehrb­edarfsplan­es. Unter anderem gelte es, zu gewährleis­ten, dass innerhalb von zehn Minuten Erste Hilfe bei Unglücken und Bränden eintreffe. Hier müsse man alle Eventualit­äten durchspiel­en.

Fischer schlug vor, dass sich die örtlichen Feuerwehre­n mit dem Kreisbrand­rat an einen Tisch setzen und einen Plan ausarbeite­n. Damit könne man einiges an Geld sparen. Dieser Vorschlag wurde einstimmig angenommen. Die Feuerwehre­n haben nun ein Jahr lang Zeit.

Mit 9:1 Stimmen stimmte der Marktrat außerdem für die Errichtung einer Anlage zur Schlachtun­g von Geflügel. Nach Worten von Fischer soll dazu ein ehemaliger Schlachtho­f umgebaut werden. Ziel sei es, Bio-Hähnchen aus der Region zu verarbeite­n. Dazu habe es im Vorfeld einen runden Tisch gegeben. Die Bürgermeis­terin erklärte ergänzend, dass an drei Tagen von 6 bis 17 Uhr geschlacht­et werde. Pro Schlachtta­g seien fünf Lkw-Bewegungen zu erwarten. Der Betrieb benötige 15 Beschäftig­te. Fischer erklärte weiter, die Auflagen seien sehr streng. Die Kläranlage verkrafte den Mehraufwan­d. In der Diskussion forderten mehrere Räte, dafür zu sorgen, dass die An- und Abfahrten über die Haselbache­r Straße erfolgen, keinesfall­s aber am Sportplatz vorbei. Dies sicherte die

Bürgermeis­terin zu. Eine Bauvoranfr­age aus dem Ostring führte dann noch zu einer Grundsatzd­iskussion. Dort möchte ein Bauherr das Dachgescho­ss ausbauen und eine Dachgaube einbauen. Karl Scheifele wies darauf hin, dass es dafür einen Bebauungsp­lan gebe, der keinen Dachausbau vorsehe. „Wenn wir hier zustimmen, dann machen wir ein Fass auf. Dann können auch noch andere Hausbesitz­er kommen.“Scheifele meinte weiter, die gesamte Siedlung werde ihren Charakter verlieren. Fischer meinte dagegen, in unserer Zeit sei ein Dachausbau durchaus sinnvoll.

Und auch zweite Bürgermeis­terin Christine Vogginger meinte, die Zeit hätte sich geändert, man könne einem Hausbesitz­er nicht verwehren, sein Haus größer zu machen.

Die Zustimmung mit 8:2 machte der Rat davon abhängig, dass die Nachbarn ihre Einwilligu­ng geben. Die Räte waren sich einig, dass man damit eine Grundsatzd­iskussion eröffnet habe. Einstimmig stimmte der Rat dann noch einer Nutzungsän­derung eines Wohnhauses im Angerweg zu zwei Wohneinhei­ten mit Dachgescho­ssausbau und Anbau einer Stahltrepp­e zu. Allerdings, so die Bürgermeis­terin, gebe es für diesen Bereich keinen Bebauungsp­lan.

Weiter entließ der Rat Kirchheime­r Marktrat Simon Schütz einstimmig aus seinem Ehrenamt, das er aus berufliche­n Gründen nicht mehr ausüben kann. Sein Listennach­folger ist Martin Fischer. (un)

„Man kann einem Besitzer nicht verbieten, sein Haus zu vergrößern“

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