Hier schlägt das Amberger Herz
Mit dem Dorfgemeinschaftshaus wurde ein lang gehegter Wunsch verwirklicht. Fast zwei Jahrzehnte lang beschäftigte er die Ambergerinnen und Amberger. Jetzt wurde gefeiert.
Amberg Bilderbuchwetter setzte der neuen Dorfmitte Ambergs die von Bürgermeister Peter Kneipp erhofften Glanzlichter auf – pünktlich zur Einweihung des Dorfgemeinschaftshauses. Schöner hätten die äußeren Rahmenbedingungen nicht sein können.
Dabei ist die neu gestaltete Dorfmitte am wieder offen fließenden Bach auch ohne das schmeichelnde Licht vom weiß-blauen Himmel eine überaus gelungene Attraktion, die bei ihrer ersten dort stattfindenden Veranstaltung – der Einweihung – für ein übervolles Haus mit geladenen Gästen, Neugierigen und vor allem Amberger Bürgern sorgte, denen seit dem Abriss des altehrwürdigen aber maroden Deutschen Kaiser vor drei Jahren der Mittelpunkt des geselligen Lebens fehlte.
Peter Kneipp ließ in seiner Ansprache zur Festeröffnung noch einmal Stationen des langen, fast 20 Jahre dauernden Weges zum hochgesteckten Ziel Revue passieren. Nach dem Kauf 2004 entwickelten in fünf Arbeitskreisen im Jahr 2009 mehr als 70 Bürgerinnen und Bürger 84 Einzelprojekte, die in den Dorferneuerungsplan aufgenommen wurden.
Bei ihrer anschließenden Gewichtung nahmen ein Dorfplatz als Ortsmittelpunkt, ein Dorfgemeinschaftshaus mit Saal und die Öffnung des Dorfbaches mit einem Wassertretplatz die Spitzenplätze ein. 2011 gab das Amt für ländliche Entwicklung in Krumbach grünes Licht für das Wunschvorhaben der Amberger. Wirklich rund wurde dasselbe aber erst, als die Gemeinde 2014 das südlich an den ehemaligen Deutschen Kaiser angrenzende Grundstück mit dem baufälligen WaltenbergerHof erwerben konnte.
Vor dem Hintergrund der sich konkretisierenden Planung erkundete die Teilnehmergemeinschaft unter Moderation von Carmen Kuczera die Interessenlage und Erwartungen der Bevölkerung zur Dorferneuerung und deren einzelnen Projekten. Die öffentliche Vorstellung der Gesamtplanung 2018 fand die breite Zustimmung der Bürger. Planmäßig erfolgte 2019 der Baubeginn, allerdings durchkreuzten Corona und Materiallieferengpässe in der Folge so manch einen Termin. Die stolze Summe von 4,3 Millionen Euro floss in die neue Amberger Dorfmitte.
Mit dem Förderprogramm „Innen statt Außen“übernahm der Freistaat Bayern über das Amt für Ländliche Entwicklung 2,1 Millionen Euro.
Peter Kneipp sprach dann auch die Namensfindung an für das „neue Kind“, bei der es beim alten blieb: Als „Kaiserwirt“war bereits die alte Wirtschaft im Volksmund fest verwurzelt, und dabei sollte es nach dem Mehrheitswillen auch bleiben. Hier führen die Wirtsleute Markus Steiner und Alex Fuchs das Regiment. Gleich neben dem „Kaiserwirt“war es dann nur naheliegend den für öffentliche Veranstaltungen bestimmten Saal „Kaisersaal“zu taufen.
Glückwünsche überbrachten die Landtagsabgeordneten Franz Josef Pschierer (CSU) und Bernhard Pohl (FW), sowie Daniel Pflügl (Grüne) als stellvertretender Landrat. Auch Christian Kreye, Leiter des Amts für ländliche Entwicklung hatte es sich nicht nehmen lassen zur Einweihung zu kommen, die Diakon Helmut Schneider unter anderem mit der Segnung eines speziell angefertigten Holzkreuzes vornahm, das Pfarrgemeinderatsvorsitzende Susanne Kindelmann übergab.
Angefertigt wurde es aus einem Balken der alten Gaststätte Deutscher
Ein alter Balken aus dem „Deutschen Kaiser“als Kreuz
Kaiser, womit man physisch eine Verknüpfung mit der Historie herstellte.
Für die evangelische Gemeinde übernahm Reinhold Bäßler stellvertretend für Pfarrer Claus Förster dessen Part bei der Einweihung. Festliche Klänge steuerten neben der Musikkapelle Amberg die Kinder der Kita mit einem Lied bei, das sie von der Empore vor dem begeisterten Publikum unten im Saal vortrugen.