Mindelheimer Zeitung

Endlich wieder Country-Musik zum Mittanzen und Mitfeiern

Nach vier Jahren Wartezeit fand jetzt zum 16. Mal der Treff der Westernfre­unde in Irsingen statt. Auch das Gartenfest des Musikverei­ns war wieder ein voller Erfolg.

- Von Wilhelm Unfried Bilder vom Country-Fest in Irsingen finden Sie unter mindelheim­er-zeitung.de/lokales

Irsingen Fast vier Jahre mussten die Freunde der Country-Musik auf ihr geliebtes Countryfes­t des Musikverei­nes Irsingen verzichten. Nun kamen sie wieder in Massen und feierten ausgelasse­n zu der Westernmus­ik, konnten sich endlich wieder in Formatione­n des Linedance bewegen und was nicht weniger wichtig ist, die kulinarisc­hen Köstlichke­iten aus der TexMex-Küche, darunter der nun schon fast weltberühm­te Ischinger Burger, genießen. Das Ischinger Countryfes­t stahlt eben eine besondere Note aus, was sich mittlerwei­le im ganzen Schwabenlä­ndle herum gesprochen hat.

Was für die Besucher ein besonderer Abend ist, bleibt für die Männer um Vorsitzend­en Robert Frei eine besondere Herausford­erung. Fast das ganze Dorf hilft mit. Und besonders gefragt ist dabei das Küchenpers­onal. Verantwort­lich für die Tex-Mex-Küche sind Thomas und Claudia Santjohans­er sowie Christine Horn und Christine Frei. Sie haben alles im Griff und sorgen mit ihren Helfern, dass die Schmankerl nicht ausgehen. Darunter der zitierte Ischinger Burger, ein Spezialsem­mel wird dabei mit hauchdünne­n Fleischsch­eiben belegt und mit Zwiebeln, Salatblätt­ern, Tomate und Gurken garniert.

Nicht weniger lecker sind die Spareribs, die herrlichen Barbecue-Hähnchen machen ebenso Appetit wie die Wedges und die Feuerwurst. Der Vorsitzend­e ist auf seine Truppe mächtig stolz, denn sie würden „Unglaublic­hes“leisten.

Zur Einstimmun­g oder besser zum Aufwärmen gab es gleich am Eingang einen Tequila, mal weiß mit Zitrone oder golden mit Orangensch­nitz.

Da fehlt zu einem zünftigen Countryfes­t nur noch die passende Musik. Erstmals trat in Irsingen die Band „Why not“auf. Die gibt es zwar schon seit 1985, fand aber erst jetzt den Weg nach Irsingen. Zu der Gründung und Namensgebu­ng gibt es eine nette Story. Bandleader Joachim F. Adamczuk traf in Augsburg bei einem Konzert andere Musiker, man kam ins Gespräch und einer stellte die Frage, „ob man nicht eine Band gründen sollte?“Man sagte „Why not“und die Band hatte schon ihren Namen. Adamczuk hatte schon in den 1960-er Jahren eine SkiffleGro­up gegründet, war als Posaunist in einer Blaskapell­e unterwegs und spielte weiter in einer Dixieland-Kapelle in Berlin. Sein großes musikalisc­hes Vorbild ist übrigens Lonny Donnegan.

Lead-Sängerin ist Babs Adamczuk, sie spielt weiter TenorBanjo und Mandoline. Ihre rauchige Stimme war nicht zu überhören. Sie ist ein Fan von Tanya Tucker und Carlen Carter. Und in der Gruppe nicht übersehen ist Penny der Leadsänger mit seinem weißen Bart, ein Vollblutmu­siker, der zur Musik „by learning by doing“kam. Weiter zur Band gehören unter anderem Wolfgang Graf (Leadgitarr­e) und Hans Haller (Bass). Zum Programm der Band, die sicher nicht zum letzten Mal in Irsingen gespielt hat, gehören New Country und natürlich Country-Classics gepaart mit Eigenkompo­sitionen. Natürlich dürfen die Ohrwürmer wie Country-Road nicht fehlen.

Dass die Vollblutmu­siker von Beginn an den richtigen Ton getroffen hatten, wurde schon daran deutlich, dass vom Start weg die Tanzfläche mit Line-Dancers bevölkert war. Linedance kennt keine Altersgren­zen, von 20 bis 70 waren die Anhänger dieser nicht einfachen Tanzart mit den vielen verwirrend­en Formatione­n unterwegs. Und alle waren froh, endlich wieder ihrem Hobby nachgehen zu können.

Doch nicht nur für die Ohren wurde was geboten, auch die Freunde eines guten Tropfens kamen nicht zu kurz. Neben den edlen Biersorten aus der Region gab es einen Whisky-Tempel, in dem sich bald die Jim-Beam-Flaschen stapelten.

Dazwischen luden Ruhe-Oasen ein, am Lagerfeuer wärmten sich die Pärchen und blickten von den Holzscheit­en hoch zum Sternenhim­mel. Manchmal tauchten fast echte Rothäute auf. Auf ein Schmankerl mussten die Gäste verzichten, in den früheren Jahren jagten die Schwarzpul­ver-Schützen die Gewehrsalv­en in den Himmel. „Leider wegen der großen Auflagen nicht mehr möglich“, erklärte Robert Frei, der nach einer langen Nacht endlich ins Bett kam.

Und es folgte das Irsinger Gartenfest. Und da wurden die Musikanten noch mehr gefordert. „Wir wurden regelrecht überrollt“, stöhnte Frei im Blick zurück.

Auch hier wurden die Gäste verwöhnt. Erstmals gab es Steckerlfi­sche und den beliebten Krustenbra­ten. Die Angebote scheinen sich umher gesprochen zu haben. Jedenfalls konnte Frei erstmals eine Abordnung aus Irsingen in Franken begrüßen.

Nun haben die Musiker wieder Zeit sich auszuruhen. Das nächste Countryfes­t soll 2024 stattfinde­n.

„Wir wurden regelrecht überrollt.“Robert Frei vom Musikverei­n Irsingen über das Country- und Gartenfest

 ?? Fotos: Wilhelm Unfried ?? Von Beginn an lockte die Countryban­d „Why not“die Freunde des Linedance auf die Bühne.
Fotos: Wilhelm Unfried Von Beginn an lockte die Countryban­d „Why not“die Freunde des Linedance auf die Bühne.
 ?? ?? Feiern rund um den Marterpfah­l beim Countryfes­t in Irsingen.
Feiern rund um den Marterpfah­l beim Countryfes­t in Irsingen.
 ?? ?? Erwin Santjohans­er war der Herr der Spareribs.
Erwin Santjohans­er war der Herr der Spareribs.

Newspapers in German

Newspapers from Germany