Autofahrer verprügelt Frau in der Türkei
Ende 2023 taucht im Netz ein Video auf: In einem Auto mit KF-Kennzeichen wird eine Frau verprügelt. Jetzt stellt die Staatsanwaltschaft das Verfahren ein.
Erschreckende Szenen waren Ende Dezember 2023 in einem Video zu sehen, das in den sozialen Medien geteilt wurde. Es zeigt, wie in einem Auto mit Kaufbeurer Kfz-Kennzeichen eine Frau brutal verprügelt wird. Aufgezeichnet hat das Handyvideo der Inhaber eines türkischen Instagram-Profils – mutmaßlich auf einer Autobahn in der Türkei.
Nach den polizeilichen Ermittlungen wurde das Verfahren inzwischen der Staatsanwaltschaft Kempten vorgelegt. Die hat jetzt überprüft, inwieweit hier deutsches Strafrecht anwendbar ist. Das Ergebnis: „Von der Einleitung eines Ermittlungsverfahrens wurde abgesehen, da die Tat in der Türkei begangen wurde und Beschuldigter und Geschädigte türkische Staatsangehörige sind“, erklärt Thomas Hörmann, Oberstaatsanwalt
und Pressesprecher der Staatsanwaltschaft Kempten, unserer Redaktion auf Nachfrage.
Weitergehende Ermittlungen seien nicht geführt worden. Ob türkische Behörden in dem Fall ein Strafverfahren in die Wege leiten, sei nicht bekannt.
Das kurze Handy-Video zeigt einen schwarzen Mercedes mit Kaufbeurer Kfz-Kennzeichen, gefilmt wurde offensichtlich aus einem dahinter fahrenden Pkw. Zu sehen ist, wie sich der Fahrer des Mercedes umdreht, mehrmals auf Kopf und Gesicht einer auf der Rückbank sitzenden Frau einschlägt und sie an den Haaren zieht.
Laut eines Kommentars zu dem Social-Media-Beitrag soll sich auch ein dreijähriges Kind in dem Wagen befinden. Es habe mitansehen müssen, wie seine Mutter brutal verprügelt wird.
Wie die Polizei ermittelt hat, handelt es sich um eine Aufnahme aus der Türkei. Der Halter des Wagens mit Kaufbeurer Kennzeichen ist laut Polizei bekannt, er ist in Kaufbeuren wohnhaft, aber kein deutscher Staatsbürger.
Dreijähriges Kind saß mit im Wagen.