Landwirte demonstrieren für gesamte Bevölkerung
Zum Artikel „Landrat Eder wendet sich an die Landwirte“in der MZ vom 2. Februar:
Unsere Landwirte brauchen keine Belehrungen, sondern Unterstützung und Lösungen. Die Bauern sind Macher. Wenn man sie nicht unter massiven Druck setzen würde, würden sie auch nicht demonstrieren. Vielen Dank für die zahlreichen Diskussionen in den letzten Wochen, die Bereitschaft, die Probleme anzuhören und auch das Verständnis. Es hat sich einiges bewegt. Laut einer Umfrage von Forsa für den Stern von Mitte Januar stehen aktuell 81 Prozent der Bevölkerung hinter den Landwirten. Und dies zurecht.
Das Bürgergeld wurde heuer um 12 Prozent erhöht, obwohl die landwirtschaftlichen Renten bereits bisher schon niedriger waren als das Bürgergeld. Wo ist die Gerechtigkeit, wenn jemand, der ein Leben lang auf seinem Hof gearbeitet hat, weniger bekommt, als derjenige, der nicht viel oder gar nichts in Deutschland gearbeitet hat? Das Streichen der Steuerrückerstattung beim Agrardiesel bedeutet einen Wettbewerbsnachteil gegenüber anderen EU-Ländern wie Frankreich (die Regierung in Frankreich hat nachgegeben). Ob das neue Heizungsgesetz funktioniert, bezweifle ich auch. Was bringt es, wenn wir 2050 klimaneutral sind und alle Länder um uns herum nicht? Ich vermute, dass hier zum Teil sinnlos Geld ausgegeben wird. Unlogisch ist auch, dass das Flugbenzin (Kerosin) nicht besteuert wird, aber der Agrardiesel. Er soll künftig voll besteuert werden mit der Begründung, der Agrardiesel sei klimaschädlich. Was ist jetzt wichtiger, das Essen oder das Fliegen? Meiner Meinung nach soll das Geld bei unseren Leistungsträgern bleiben und unser Mittelstand unterstützt werden. Eines ist sicher: Unsere Landwirte demonstrieren für die gesamte Bevölkerung. Sie verdienen mehr Wertschätzung von der Gesellschaft, den Medien und der Politik.