Bewohner in Haselbach ärgern sich über geplanten Funkmast
Das Landratsamt hat die Baugenehmigung für einen Funkmast im Eppishausener Ortsteil Haselbach erteilt. Bewohner wollen sich mit einer Petition dagegen wehren.
Einerseits braucht es flächendeckendes Mobilfunknetz auch in kleinen Ortschaften, andererseits sind die Funkmasten alles andere als ansehnlich, manche fürchten sich außerdem vor Strahlung. Vor diesem Dilemma steht zurzeit auch der Eppishausener Ortsteil Haselbach. Zwar war der Gemeinderat gegen die Errichtung des Funkmasts, doch das Landratsamt hat die Baugenehmigung erteilt.
„Wir haben vonseiten der Gemeinde das unternommen, was wir konnten, um den Mast an dieser Stelle zu verhindern“, sagt Bürgermeisterin Susanne Nieberle. Laut ihr ging es nicht darum, den Funkmast grundsätzlich zu verhindern: „Das stand gar nicht zur Debatte“, sagt sie. Vielmehr war der Gemeinderat gegen die Fläche, auf der er nun gebaut werden soll. Viele stören sich laut Nieberle an der prominenten Position im Ort, auf einem Höhenzug hinter der Kapelle.
Allerdings ist das Grundstück, auf dem der Mast gebaut werden soll, in privater Hand, sodass die Gemeinde wenig Möglichkeiten hatte, dagegen vorzugehen. „Ein Problem war auch, dass wir erst relativ spät davon erfahren haben“, sagt Nieberle. Der Ausbau des Mobilfunknetzes liegt in der Verantwortung der Mobilfunkbetreiber, denen auch von Privatpersonen Flächen angeboten werden können.
Eine Diskussion über die Verschiebung des Standorts wäre nur mit dem Netzbetreiber möglich gewesen und auch nur, wenn eine andere Fläche zur Verfügung gestanden hätte. Dafür war es laut Nieberle aber zu spät. Der Vorteil des Standorts auf dem Hügel ist, dass das Mobilfunknetz dadurch weiter reicht.
Da aus baurechtlicher Sicht nichts gegen den Funkmast spricht, braucht es das Ja der Gemeinde
nicht, damit das Landratsamt dem Bau zustimmen kann. Dominik Bucher, ein Bewohner Haselbachs, möchte sich trotzdem mit einer Petition dagegen wehren. Er sieht durch den Funkmast „das Dorfbild vor einer ernsthaften Bedrohung.“Er wirft
dem Gemeinderat vor, sich nicht rechtzeitig um einen alternativen Standort gekümmert zu haben. Seine Petition versteht er als „Weckruf“an die Bewohner. Nach zehn Tagen hatten 262 Personen unterschrieben. In Haselbach leben 832 Menschen.
Die Aussichten auf Erfolg sehen aber sowohl Susanne Nieberle als auch Eva Büchele, Sprecherin des Landratsamts, kritisch. Eigentlich gebe es keine Möglichkeit mehr, gegen den Funkmast vorzugehen, wenn das Baurecht es erlaube, sagt Büchele.