Wie viel darf der Adventszauber kosten?
Im Kirchheimer Marktrat sind die Kosten für den Kirchheimer Adventszauber besprochen worden – was nicht jedem der Räte gefiel.
Kirchheim Der Adventszauber lockt jedes Jahr viele Menschen nach Kirchheim - doch eine solche Veranstaltung kostet auch Geld. Rund 15.800 Euro hat der Markt im vergangenen Jahr für den Adventszauber ausgegeben, wie Kämmerer und Geschäftsstellenleiter Dominik Leder jüngst im Marktrat vorrechnete. Mit Einnahmen von rund 920 Euro kommt man auf ein Minus von etwa 14.900 Euro, die aus dem Haushalt finanziert wurden.
Die Ausgaben für den Adventszauber sind freiwillig, stellen aber auch eine indirekte Vereinsförderung dar, wie Leder erläuterte. Der Adventszauber soll auf den Prüfstand, geht es nach dem Haushaltskonsolidierungskonzept, also dem Sparplan, den sich Kirchheim auferlegt hat – oder besser: auferlegen hat müssen, nachdem das Landratsamt den letztjährigen Haushalt gerade noch so und unter dieser Auflage genehmigt hat. „Das Landratsamt hat auch nachgefragt, was bislang umgesetzt worden ist“, so Leder in der aktuellen Marktratssitzung: „Bislang noch nichts.“
„Es ist viel Geld“, sagte Bürgermeisterin Susanne Fischer in Bezug auf den Adventszauber. Bei der nächsten Ausschusssitzung werde man überdenken, ob man etwas verändern könne. Im Sparplan ist davon die Rede, dass man zum Beispiel den Turnus verringern könnte, dass nicht mehr die Gemeinde als Veranstalterin auftreten könnte oder dass man eine Obergrenze der Ausgaben festlegen könnte und der restliche Betrag von den Vereinen finanziert werden könnte. Fischer betonte aber auch: „Das ist eine super Veranstaltung für uns als Markt!“Manfred Raupach brachte ins Spiel, über externe Dienstleister oder den Einsatz von Ehrenamtlichen nachzudenken und Dinge anzugehen, „die früher vielleicht tabu waren“.
Dass es sich bei den größten Brocken um indirekte Kosten handelte, dass also kein Geld fließt, darauf wies Marktrat Markus Mößnang hin. Über 7100 Euro sind für die Arbeiten des Bauhofs veranschlagt: 140 Stunden würden verrechnet, so Kämmerer Leder. Das entspreche fast dem Wert von einer Arbeitskraft im Monat – hinzukomme das Problem, dass in der Zeit die Bauhofmitarbeiter auch für den Winterdienst eingesetzt werden müssten. Mehr als 2500 Euro Kosten stehen in der Bilanz für die Feuerwehr, die den Nikolauseinzug absichert.
Marktrat Georg Baur stellte die Frage, ob solche Zahlen in einer öffentlichen Sitzung präsentiert werden müssten. „Wir nehmen den Leuten den Spaß an Veranstaltungen“, fand er. „Es ist schade, wenn so etwas zerredet und reduziert wird auf ein paar Euro.“Gegenwind bekam er sogleich von Kämmerer Leder und Marktrat Norbert Ellenrieder, die darauf hinwiesen, dass es Regeln gäbe, was öffentlich und was nicht-öffentlich besprochen werde, und dass die Bürgerinnen und Bürger ein Recht darauf hätten, zu erfahren, wohin ihr Steuergeld fließt.
Abschließend nahm der Marktrat die Abrechnung des Adventszaubers zur Kenntnis.