Toccata als Rockversion
Das Jahreskonzert des Musikvereins Stockheim gerät zu einem außergewöhnlichen Ereignis. An einer Stelle wird es dann plötzlich sehr emotional.
Stockheim Von Peter Maffay über James Bond bis hin zu Johann Sebastian Bach reichte die große Bandbreite des Jahreskonzerts der Musikkapelle Stockheim unter Dirigentin Sanni Risch. Dieses fand in der stimmungsvollen Atmosphäre der Kirche von St. Michael statt und wurde nachgeholt, nachdem es im Dezember leider ausfallen musste.
Um es gleich vorwegzunehmen: Die Musikerinnen und Musiker der Blaskapelle begeisterten die Besucher in der fast ganz gefüllten Kirche mit einem eindrucksvollen Konzert voller Schwung und Spielfreude. Den lang anhaltenden Applaus am Ende hatten sie sich redlich verdient.
Mit dem Stück „New era fanfare“startete die Kapelle lautstark gleich mit mächtigen Klängen in das Programm. Dann grüßte das Ensemble Peter Maffay mit seinem Tabaluga-Werk „Nessaja“. In dieser Reise mit Tipps für das Leben glänzte Vincent Reiter mit seinem Trompeten-Solo. Hannah Nitsche und Ria Strobel hatten für den Abend die Moderation übernommen und wussten stets Wissenswertes über die Programmpunkte zu berichten.
Stellenweise etwas ruhiger und getragener, dann aber auch wieder kräftig kam die Feuerwerksmusik von Georg Friedrich Händel daher. Sehr emotional wurde es noch vor der Pause mit dem Stück „Einfach unvergesslich“von Sebastian Schraml. Damit gedachten die Musikanten und Sanni Risch dem vor einem Jahr verstorbenen langjährigen Dirigenten Hans Mayer. Einen passenderen Titel hätte es dafür kaum geben können, war der Verstorbene doch über Jahrzehnte ein Herzstück der Kapelle.
Als Ausflug in die Modebranche wurde „Straight Fit“angekündigt. Der Titel begegnet einem ja wirklich eher beim Einkauf von Kleidungsstücken, war hier aber ein mit rockigen Klängen versehenes Stück von Thiemo Kraas. Nicht nur damit bewies die Kapelle ihr weites Spektrum und ihr technisch feines Können, das sie unter Sanni Rischs engagiertem Dirigat erreicht hat. Aus dem James-Bond-Film „Skyfall“hatte die Kapelle die Titelmelodie parat und danach folgte ein Abstecher auf den Mond. „Fly Me to the Moon“hieß der Titel dieses Stückes von Bart Howard. Ein siebenköpfiges Ensemble von Blechbläsern bot hier den Solopart und spielte diesen vom Altar der Kirche aus. Als Schlussstück vor der Zugabe diente die Rockversion der „Toccata in d-Moll“von Johann Sebastian Bach. Diese appellierte mit dem bekannten „Heal the World“von Michael Jackson an das Bewusstsein der Menschen, mit der Welt doch vernünftiger umzugehen.
Zwischendurch hatte der stellvertretende Vorsitzende des ASMKreises 10, Manuel Rauscher, zusammen mit Vorstand Winfried Hofer Ehrungen der Musiker vorgenommen. Thomas Kaufmann hatte die Bläserprüfung im D2-Kurs mit Bravour bestanden.
Seit 15 Jahren gehören Ria Strobel, die auch als Schriftführerin fungiert, und Schlagzeuger Andreas Reiter der Kapelle an. Auf 20 Jahre brachte es bereits der an diesem Abend verhinderte Tobias Kukla. Anna Roiser und Johann Knöpfle wurden für ihre 25-jährige Mitgliedschaft ausgezeichnet. Höhepunkt der Ehrungen jedoch war die Auszeichnung für das Ehrenmitglied Hans Angerer. Dieses kann auf 60-jährige Mitgliedschaft zurückblicken.
Mit dem Grußwort und dem Segen von Pater Joseph endete ein eindrucksvoller Abend voller mitreißender Musik.
Die Hälfte des Erlöses spendet die Kapelle Stockheim im Übrigen für Nikki Ritter zur Unterstützung für dessen bevorstehende Operation.
Die Kapelle beweist ihr feines technisches Können.