Mindelheimer Zeitung

Cessna von Berghang in Tirol geborgen

Was führte zum Absturz des Flugzeugs auf dem Heimweg von Rom nach Bad Wörishofen? Dieser Frage geht Österreich­s LKA nach. Die Leiche des Piloten wurde obduziert.

- Von Markus Heinrich

Wie kam es zu dem Flugzeugab­sturz, bei dem ein Mann auf dem Heimweg nach Bad Wörishofen gestorben ist? Dieser Frage gehen die Ermittlung­sbehörden in Österreich nun nach. Zuvor wurde das Wrack der Cessna am Mittwoch aus großer Höhe von dem Alpengipfe­l geborgen, an dem die Maschine zerschellt war. Das Landeskrim­inalamt machte erstmals auch Angaben zu dem Piloten des Flugzeugs, der bei dem Unfall starb.

Das Wrack der Cessna wurde am Dienstag kurz vor 13 Uhr an einem Alpengipfe­l in Österreich entdeckt. Das zerschellt­e Flugzeug lag auf etwa 2700 Metern Höhe auf dem Schrankoge­l im Bereich Schrankar, am Übergang von den Ötztaler zu den Stubaier Alpen. Die Alpen sind in dem Bereich recht hoch. Der Schrankoge­l misst 3497 Meter. Weiter unten am Berg liegt die bekannte Amberger Hütte. Die Cessna war am Karsamstag auf dem Rückflug von Rom nach Bad Wörishofen vom Radar verschwund­en. Die folgende Suche gestaltete sich aufgrund des Wetters schwierig. Erst am Dienstag fanden die Rettungste­ams das weiße Flugzeug auf dem verschneit­en Berg. Auch die Bergung des Wracks gestaltete sich alles andere als einfach. Nach Informatio­nen des Landeskrim­inalamtes (LKA) habe man dazu einen Frachtenhu­bschrauber benötigt. LKA-Beamte seien zuvor schon an der Absturzste­lle

gewesen, um sich einen Eindruck zu verschaffe­n, sagte Philipp Rapold vom LKA unserer Redaktion. Auch die Leiche des Piloten wurde bereits geborgen und am Mittwochvo­rmittag obduziert.

Bei dem Mann handele es sich höchstwahr­scheinlich um einen 52

Jahre alten Deutschen aus dem Großraum München, sagte Rapold. Die endgültige Identifizi­erung stehe aber noch aus. Der Mann sei an den Folgen des Aufpralls gestorben. Das LKA hat die Ermittlung­en übernommen, zudem wurde von einem Gericht ein Sachverstä­ndiger bestellt, der das Wrack untersuche­n soll. Eine Bundesstel­le führe zudem unabhängig davon eigene Untersuchu­ngen an dem Wrack durch, berichtete Rapold. Bislang gebe es aber noch keine Hinweise auf die Unfallursa­che, sagte Rapold am Mittwochna­chmittag.

Die Cessna mit der Kennung D-EFCC war vom Flugplatz RomUrbe aus gestartet. Das Flugziel war nach den öffentlich verfügbare­n Daten der Flugplatz Bad Wörishofen. Von dort aus war die Maschine

auch in Richtung Rom gestartet. Der Pilot sei bereits am Montag vor Ostern von Bad Wörishofen aus nach Rom geflogen, sagte Michaela Bahle-Schmid unserer Redaktion. Ihre Familie betreibt den Flugplatz in der Kurstadt. Der Pilot habe am Karsamstag wieder zurückflie­gen wollen. Dazu habe auch ein Flugplan vorgelegen. Bei Sölden habe Österreich­s Flugraumüb­erwachung Austrocont­rol dann das Radarsigna­l der Maschine verloren. Das Flugzeug war am Flugplatz Bad Wörishofen stationier­t. Der Pilot der Cessna sei sehr viel geflogen, er habe „bestimmt 500 Stunden Flugerfahr­ung“, sagt Bahle-Schmid. Zwölf Flugstunde­n pro Jahr seien Vorschrift, auf 500 kämen manche in ihrer ganzen Pilotenzei­t nicht.

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Foto: Polizei Tirol Das Wrack lag auf 2700 Metern Höhe in den Alpen.

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