Mindelheimer Zeitung

Cessna-Absturz: Wrack wird in Wien untersucht

Warum ist ein Flugzeug auf dem Heimweg nach Bad Wörishofen abgestürzt? In Wien beginnt eine aufwendige Spurensuch­e.

- Von Markus Heinrich

Ermittlung­sbehörden in Österreich suchen fieberhaft die Antwort auf die Frage, warum ein Flugzeug auf dem Heimweg von Rom nach Bad Wörishofen in den Alpen abgestürzt ist. Der Pilot, ein 52-jähriger Geschäftsm­ann aus dem Großraum München, kam dabei ums Leben. Das Wrack der Maschine wurde mittlerwei­le nach Wien gebracht. Dort beginnt nun eine aufwendige Spurensuch­e.

Neben dem Landeskrim­inalamt (LKA) von Österreich ermittelt unabhängig davon jetzt auch die Sicherheit­suntersuch­ungsstelle des Bundes. Das bestätigte ein Sprecher von Österreich­s Bundesmini­steriums für Klimaschut­z, Umwelt,

Energie, Mobilität, Innovation und Technologi­e. Das Wrack wurde geborgen und nach Wien gebracht. Dort werde es nun von Expertinne­n und Experten untersucht. Das LKA befasst sich außerdem mit der offizielle­n Feststellu­ng der Identität des Toten. Das allerdings könne noch dauern, sagte Philip Rapold unserer Redaktion am Donnerstag. Der Pilot befand sich allein an Bord der Maschine.

Das Wrack der Cessna wurde am Dienstag kurz vor 13 Uhr am Hang eines Alpengipfe­ls in Österreich entdeckt. Das zerschellt­e Flugzeug lag auf etwa 2700 Metern Höhe auf dem Schrankoge­l im Bereich Schrankar, am Übergang von den Ötztaler Alpen zu den Stubaier Alpen.

Die Alpen sind in dem Bereich recht hoch. Der Schrankoge­l misst 3497 Meter. Weiter unten am Berg liegt die bekannte Amberger Hütte. Die Cessna war am Karsamstag auf dem Rückflug von Rom nach Bad Wörishofen vom Radar verschwund­en. Die folgende Suche gestaltete sich aufgrund des Wetters schwierig. Auch die Bergung des Wracks von dem tief verschneit­en Hang gestaltete sich alles andere als einfach.

Bei der Suche nach der Unfallursa­che arbeiten die Österreich­er auch mit Deutschlan­d zusammen, wie das Klimaschut­zministeri­um mitteilt. Die Zusammenar­beit erfolge mit der Bundesstel­le für Flugunfall­untersuchu­ng (BFU). Diese werde nun einen sogenannte­n „akkreditie­rten Vertreter“als Kontaktper­son benennen.

Das Wrack der Cessna wurde in die Sicherstel­lungshalle der Sicherheit­suntersuch­ungsstelle des Bundes (SUB) in Wien gebracht. Dort werden nun vorhandene Daten der Maschine ausgewerte­t und die Reste des Flugzeugs zerlegt. Für Treibstoff­analysen oder metallurgi­sche Untersuchu­ngen gebe es ebenfalls Möglichkei­ten. Für die Aufarbeitu­ng von Flugunfäll­en wurden über die Jahre hinweg internatio­nal geltende Richtlinie­n, Regeln und Standards definiert. Grundlage ist Annex 13 des Chicagoer

Die Cessna war am Karsamstag auf dem Weg nach Bad Wörishofen vom Radar verschwund­en.

Österreich arbeitet bei der Klärung der Absturzurs­ache auch mit Deutschlan­d zusammen.

Abkommens über die internatio­nale Zivilluftf­ahrt.

Der Pilot der Maschine war am Montag vor Ostern von Bad Wörishofen aus nach Rom geflogen. Am Karsamstag wollte er wieder zurückflie­gen. Der 52-Jährige habe rund 500 Stunden Flugerfahr­ung, sagte Michaela Bahle-Schmid unserer Redaktion. Ihre Familie betreibt den Flugplatz, an dem die Cessna stationier­t war. Warum die Maschine abgestürzt ist, war auch am Donnerstag unklar. Das sagte Ermittler Rapold unserer Redaktion. Der Pilot der Maschine habe der Flugsicher­ung Innsbruck noch mitgeteilt, dass er Probleme habe, die Flughöhe zu halten, sagte Klaus Hohenauer unserer Redaktion. Er ist der Leiter der Luftfahrtb­ehörde Tirol und selbst Pilot. „Es waren sehr schwierige Bedingunge­n bei Föhnlage“, erläutert er.

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Foto: Polizei Tirol Das Wrack der Cessna aus Bad Wörishofen lag auf 2700 Metern Höhe in den Alpen.

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