Mindelheimer Zeitung

Der Haushalt in Mindelheim: Eine Stadt im Spagat

- Von Sandra Baumberger

In jeder Haushaltsd­ebatte fällt früher oder später das Wort „Herausford­erung“– und das aus gutem Grund: Angesichts stetig steigender Ausgaben, auf die die Stadt wie etwa bei den Personalko­sten kaum einen Einfluss hat, und gleichzeit­ig sinkender Einnahmen, die sie ebenso wenig in der Hand hat, ist es durchaus eine Herausford­erung, einen Haushaltsp­lan aufzustell­en. Es ist aber auch eine Herausford­erung, nicht übermütig zu werden, wenn die Steuereinn­ahmen sprudeln und beinahe alles finanziell möglich erscheint. Die Stadt Mindelheim kann von Glück sagen, dass sie in den vergangene­n Jahren nicht der Versuchung erlegen ist, das große Wunschkonz­ert zu bedienen, sondern auch Geld zurückgele­gt hat. Und zwar für Zeiten wie jetzt, in denen die finanziell­en Spielräume zusehends enger werden.

Zudem hat sie gut daran getan, bereits im vergangene­n Jahr eine Einsparkom­mission einzusetze­n. Sie hat sich frühzeitig darüber Gedanken gemacht, welche Vorhaben vorerst aufgeschob­en werden müssen, weil sie zwar wünschensw­ert, aber nicht so dringlich sind, dass sie einen Griff in die Rücklagen oder gar einen neuen Kredit rechtferti­gen.

In den Stellungna­hmen der Fraktionss­precher zum Haushalt wurde deutlich, wie sehr die Stadträtin­nen und Stadträte die Arbeit der Kommission zu schätzen wissen und dass sie diese auch in diesem Jahr gerne wieder einsetzen wollen.

Denn allen ist klar, dass die Stadt weiterhin sparen muss. Gleichzeit­ig muss sie aber auch investiere­n, wenn sie attraktiv bleiben möchte. Das ist ein Spagat und ja, eine Herausford­erung, die die Stadt nur meistern kann, wenn sie beweglich bleibt und alle an einem Strang ziehen.

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