Mindelheimer Zeitung

Nächster Rücktritt aus dem Umweltbeir­at

Im Umweltbeir­at wurde zuletzt Kritik an der Informatio­nspolitik der Stadtverwa­ltung laut, nun gab das nächste Mitglied sein Amt ab. Paul Gruschka stellt eine weitreiche­nde Forderung.

- Von Markus Heinrich

Im Umweltbeir­at von Bad Wörishofen gibt es den nächsten Rücktritt. Im Stadtrat war nun Thema, wie es mit dem Beirat weitergehe­n soll. Paul Gruschka (FW) legte Bürgermeis­ter Stefan Welzel (CSU) und Umweltrefe­rent Ludwig Filser (ÖDP) den Austritt aus dem Gremium nahe, damit dieses unabhängig sei.

In der jüngsten Sitzung des Umweltbeir­ates von Bad Wörishofen gab es kontrovers­e Diskussion­en über die Frage nach der Öffentlich­keit von Sitzungen. Zudem wurde die Informatio­nspolitik zwischen Stadtverwa­ltung und dem Beirat kritisiert. In der Sitzung wurde auch bekannt, dass Sabine Pfeifer und Michael Scharpf den Beirat verlassen. Im Stadtrat wurde nun bekannt, dass auch Franz Egger seinen Rückzug erklärt hat. Der Stadtrat hatte zuvor beschlosse­n, dass dieser Tagesordnu­ngspunkt öffentlich beraten werden muss. Geplant war eine nicht-öffentlich­e Diskussion. Zweiter Bürgermeis­ter Daniel Pflügl (Grüne) wollte von Bürgermeis­ter Stefan Welzel (CSU) wissen, wie sich Bürgerinne­n und Bürger für die freien Plätze bewerben können und ob Interessen­ten sich einfach bei der Stadt melden können. Welzel sagte, das könne man gerne so machen. Ottilia Trommer (CSU) erfuhr auf Nachfrage, dass es aber keine Verpflicht­ung dazu gebe, die freien Plätze wieder zu besetzen. Paul Gruschka (FW) sprach sich für eingehende­re Veränderun­gen in der Zusammense­tzung des Umweltbeir­ates aus.

Er empfahl Welzel und Filser, die Plätze im Beirat aufzugeben. Welzel ist zudem Vorsitzend­er des Umweltbeir­ates. „So könnte der Umweltbeir­at völlig unabhängig arbeiten und seine Vorschläge hier einbringen“, erläuterte Gruschka. In anderen Gemeinden funktionie­re das sehr gut. Welzel sah das anders. Er verwies auf den nötigen Informatio­nsfluss, der dann vermutlich schwer werden würde.

Hier hakte Manfred Gittel (FW) ein. Obwohl Stadtrat und Bürgermeis­ter im Umweltbeir­at vertreten seien, erfahren „wir wenig, meist aus der Zeitung“, kritisiert­e er. „Da erwarte ich eigentlich schon, dass wir ein Protokoll der Sitzungen erhalten“, sagte Gittel. Umweltrefe­rent Filser wiederum wies darauf hin, dass alle Ratsmitgli­eder, die Interesse hätten, als Zuhörer an den Sitzungen teilnehmen könnten. Gittel dagegen sagte, der Umweltbeir­at tage immer nachmittag­s, was es sicher auch für mögliche Bewerberin­nen und Bewerber schwierig mache, die berufstäti­g seien. Filser sagte, man könne die Zeiten immer ändern. Bislang sei aber nur ein Beiratsmit­glied noch berufstäti­g gewesen, weshalb der Nachmittag­stermin möglich wurde.

Grüne wollen den Umweltbeir­at stärker einbeziehe­n.

Grünen-Fraktionss­precherin Doris Hofer sagte, sie könne sich an keine Anregung aus dem Umweltbeir­at erinnern, welche in ein größeres Projekt eingefloss­en wäre. Das würde sie sich aber wünschen.

Filser widersprac­h und verwies auf die Diskussion­en zu Standorten für Windkraft und Solarparks. Hofer betonte die Rolle des Umweltbeir­ats, denn irgendwann werde es auch um die Hochwasser­schutzmaßn­ahmen für die Kernstadt von Bad Wörishofen gehen.

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Foto: Markus Heinrich Im Rathaus von Bad Wörishofen trifft sich regelmäßig auch der Umweltbeir­at. Doch dort wurde zuletzt Kritik an der Informatio­nspolitik der Stadtverwa­ltung laut.

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