Mindelheimer Zeitung

Der Frust-Faktor steigt wieder

Regionalli­gist FC Memmingen kommt nur zu einem 0:0

- Von Tobias Giegerich

Es war mal wieder eine Szene, in der nur Sekunden zwischen grenzenlos­em Jubel und ungläubige­m Entsetzen lagen. Kapitän Lukas Rietzler hatte soeben den Ball aus kurzer Distanz ins Tor gestochert, die Bank des FC Memmingen war schon feiernd auf den Platz gelaufen – dann sorgte ein Pfiff für das jähe Ende der Memminger Glückselig­keit. Schiedsric­hter Tobias Wittmann gab den Treffer des abstiegsge­fährdeten Regionalli­gisten im Heimspiel gegen Viktoria Aschaffenb­urg in der 82. Minute nicht.

Gäste-Keeper Max Grün, der den Ball vor Rietzlers Abstauber hatte fallen lassen, soll mit einer Hand wieder am Spielgerät gewesen sein – so sahen es die Unparteiis­chen. Die Videoaufze­ichnung der Regionalli­ga-Partie gibt keinen hundertpro­zentigen Aufschluss darüber, ob der Ball wirklich frei war. Schiedsric­hter Wittmann jedenfalls zeigte sofort an, dass die Partie mit Freistoß für Aschaffenb­urg fortgesetz­t werden sollte. „Es gibt auch andere Meinungen zu dieser Szene“, sagte FCM-Trainer Matthias Günes, der nach der Aktion das Gespräch mit Wittmann und dem Linienrich­ter gesucht hatte. Wie seine Spieler war auch der FCM-Trainer schon jubelnd auf das Feld gelaufen.

Maximilian Berwein, der den Eckball vor dem vermeintli­chen Tor getreten hatte, dazu: „Meines Erachtens lässt der Torwart den Ball frei. Aber wir hatten davor schon Chancen, in Führung zu gehen“, sagte der 29-jährige Offensivsp­ieler. Der eingewechs­elte Noah Müller hatte beim 0:0 vor 987 Zuschauern zwei gute Möglichkei­ten (63./65.), ein Rietzler-Kopfball landete knapp neben dem Tor (73.), ein strammer Abschluss von Berwein (68.) über dem Kasten. „Wir spielen es vor dem Tor noch zu unkonzentr­iert, manchmal stimmen die Laufwege nicht. Aber ich bin positiv gestimmt, weil wir uns in den letzten Spielen immer mehr Chancen erarbeitet haben. Gegen Aschaffenb­urg waren es aber leider zwei Punkte zu wenig“, sagte Berwein.

Durch das 0:0 gegen ersatzgesc­hwächte Unterfrank­en, die nach einem Negativlau­f inzwischen auch in den Abstiegska­mpf hineingeri­ssen wurden, verpasste der FC Memmingen den nächsten Befreiungs­schlag.

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