Sängerkreis feiert 50. Geburtstag
Beim Festakt gibt es einen Querschnitt an Werken verschiedener Epochen. Zur Freude der Sänger – und des Publikums.
Babenhausen/Unterallgäu Wer Geburtstag hat, bekommt Geschenke. Der Sängerkreis Unterallgäu machte es umgekehrt. Beim Festakt zum 50-jährigen Jubiläum präsentierte er mit einem bunten Querschnitt an Werken aus unterschiedlichen Epochen ein klangvolles Präsent. Das anspruchsvolle und facettenreiche Programm stellte eindrucksvoll unter Beweis, dass Chorgesang nicht nur den beteiligten Sängerinnen und Sängern, sondern auch dem Publikum viel Freude bereiten kann. Und es zeigte, wie jung und lebendig der Sängerkreis im Laufe eines halben Jahrhunderts geblieben ist.
Fanfarenklänge des Babenhauser Schul-Blasorchesters eröffneten den Konzertabend, zu dem sich zahlreiche Besucherinnen und Besucher in der Veranstaltungshalle des Schulzentrums eingefunden hatten. Und schon verdeutlichten Schülerinnen von Anton Fugger Realschule und Mittelschule mit einem fetzigen „Mamma Mia“von Abba, wie sich Chorgesang in Zukunft gestalten kann: modern, energiegeladen und mit choreografischen Elementen. Unter Leitung der stellvertretenden Kreischorleiterin Sandra Kalischek versprühten die Mädchen auch mit dem internationalen Hit „We are the World“mitreißenden Schwung.
Mit dem „Landsknechtständchen“von Orlando di Lasso präsentierte der Männerchor der Sängervereinigung Mindelheim unter Leitung von Markus Felser ein aus der Renaissance stammendes Werk. Ebenfalls ohne jegliche Instrumentalbegleitung gestalteten die jungen Damen des Chors Cantobelli Herbishofen um Anita Schwarz-Geißler die Komposition „Gute Nacht“von Josef Rheinberger zum mehrstimmigen, klangreinen Vortrag.
Mit der Hymne an die Zukunft „Ihr von morgen“brachte der Männergesangverein Ottobeuren unter Leitung von Sabine Unger eine zum Nachdenken anregende Komposition von Udo Jürgens zu Klavierbegleitung effektvoll zum Vortrag. Als effektvollen Kontrast unternahm der von Regina Goldberg geführte Gesangverein Köngetried mit „Schöne Welt“von Anton Rubinstein einen Sprung ins 19. Jahrhundert. Die Chorgemeinschaft Winterrieden ließ unter Dirigat von Sandra Kalischek ein schwungvolles „Hoch auf den Chorgesang“durch die Halle tönen und die Liedertafel Babenhausen machte sich unter Leitung von Daniel Böhm in englischer Sprache mit „On The Road of Life“auf die Straße des Lebens. Wie facettenreich Chorgesang ohne jegliche Instrumentalbegleitung sein kann, stellte der Chor 96 Ottobeuren klangvoll unter Beweis. Unter Stabführung von Helmut Scharpf widmeten sich die mehr als 30 Sängerinnen und Sänger mehrstimmig dem Bekenntnis „Music Was My First Love“.
„Da uns das gemeinsame Gestalten von Musik sehr am Herzen liegt, wünschen wir uns mehr Kontakt mit dem Allgäu-Schwäbischen Musikbund (ASM)“, verriet der Vorsitzende des Sängerkreises Unterallgäu, Fritz Kaiser.
„Wer aktiv singt, nimmt am kulturellen Leben seiner Gemeinde teil und macht seinen Mitmenschen eine Freude“, sagte der Babenhauser Bürgermeister Otto Göppel. Laut Landrat Alex Eder komme es in den rund 60 Chören im Landkreis Unterallgäu auf jedes einzelne Mitglied an. „Es ist eine Freude, dass es nach der CoronaZwangspause mit dem Chorgesang jetzt wieder mit Vollgas vorangeht“, betonte der Präsident des Chorverbands Bayerisch Schwaben (CBS), Jürgen Schwarz.
Ehe alle Chöre abschließend gemeinsam mit der christlichen Hymne „Abide with me“einen sehr voluminösen Schlusspunkt setzten, stand eine besondere Ehrung an: Begleitet von Applaus durfte Anita Schwarz-Geißler in Anerkennung ihres 40-jährigen Wirkens als Jugendreferentin im Sängerkreis Unterallgäu eine Urkunde samt Ehrenamtskarte entgegennehmen.