Ein wohliges „Klangbad“in der Kirche
Beim Jahreskonzert haben die Mitglieder der Musikkapelle Haselbach einen weiten musikalischen Bogen gespannt.
Wenn nach dem Schlussakkord einer musikalischen Veranstaltung die Zuhörer im Stehen applaudieren und der Ruf nach Zugaben unüberhörbar ist, dann war es ein überaus gelungener Auftritt: So geschehen beim Jahreskonzert des Musikvereins Haselbach in der St. Stephanus Kirche. Dabei handelte es sich aber nicht um ein „Kirchenkonzert“im klassischen Sinne, sondern um ein Blasmusikkonzert in der Kirche. Der Musikverein Haselbach bewies an diesem Konzertabend, dass sowohl Polka, Marsch, Walzer oder symphonische Blasmusik bis hin zu modernen Werken in einem Kirchenraum mit einzigartiger Akustik sehr wohltuend sein können.
Die Liebhaber der Blasmusik brauchten ihr Kommen jedenfalls nicht zu bereuen und erlebten, wie schön Blasmusik sein kann. Sie hatten am 75-minütigen „Klangbad“in der Kirche ihre Freude. Das Orchester mit 32 Mitgliedern unter der Leitung von Andy Miller, nutzte den gesamten Kirchenraum für ein beeindruckendes Raum-KlangErlebnis und präsentierte ein abwechslungsreiches Programm, das mit dem Konzertmarsch „Domi Adventus“, einem Arrangement von Alexander Pfluger, eröffnet wurde.
Der junge Vorsitzende Dominik Bucher (erst seit März dieses Jahres im Amt) und die sympathische Moderatorin Sandra Graf versprachen wechselnde Rhythmen mit harmonischen Weisen und mitreißendem Sound. Drei Monate dauerte die Vorbereitung der Haselbacher Musikanten für dieses Jahreskonzert – und es hat sich gelohnt: Dirigent Andy Miller bewies ein sicheres Gefühl bei der Stückauswahl und überforderte sein Orchester
nicht. Es wurde ein weiter musikalischer Bogen gespannt. Zu hören gab es unter anderem Musik aus „The Beauty and the Beast“(Arrangeur: Willy Hautvast) und die Solisten Martin Häberle (Tenorhorn) und Dominik Hatzelmann (Saxofon) spielten die Werke „Carrickfergus“von Arrangeur Michael Geisler und „Adele 21“(Arrangeur: Ong Jiin Joo). Beides waren Werke passend zum Gotteshaus.
Das Gefühl, jemanden nach langer Zeit wiederzusehen, alte Lieblingslieder zu hören oder Bilder anzuschauen, die man mit glücklichen Erinnerungen verbindet, löst oft gemischte Gefühle aus. Dieses seltene Zusammenspiel von Vertrautheit, Sehnsucht, Traurigkeit, aber auch Fröhlichkeit versucht der Komponist Julian Zörfusz in der „Nostalgie Polka“zu intonieren. Auf der gleichen „Welle“folgte das Walzerpotpourri „Gruß an die
Hoch- und Deutschmeister“des unvergessenen Ernst Mosch: Ohrwürmer wie „Wiener Blut“, „Donauwellen“, „Kaiserwalzer“oder „Über den Wellen“waren unüberhörbare Klassiker, die von Gerald Weinkopf und Franz Bummerl arrangiert wurden.
„Eine letzte Runde“– hieß die Polka, mit der das Konzert der Haselbacher Musikanten endete: Mit den beiden Werken „The Legend oft the Amber Room“(Komponist
Michael Geisler) und „Highlights from Robin Hood“(Komponist: Michael Kamen, Arrangeur: Joe Grain) präsentierte das Ensemble nochmals alle Stilrichtungen und die Vielfalt der Blasmusik.
Die Besucher dankten mit entsprechendem Applaus und wurden mit der Zugabe „Gut Abend – Gut Nacht“belohnt, bei der sie sich nochmals von der Qualität des Musikvereins Haselbach überzeugen konnten.